Vereinigte Arabische Emirate (26.12.2019 – 02.1.2020)

Die Reise mit der Fähre in die VAE erfordert viel geduldige Warterei. Der administrative Aufwand scheint gross und schlecht koordiniert zu sein. Wir benötigen dazu mehr als zwei Tage. Es sind noch drei weitere Reisemobile an Bord und erst noch aus dem deutschen Sprachraum. So verkürzen wir uns die Wartezeiten gegenseitig mit dem Austausch von Reiseerlebnissen und Informationen. Die 12- stündige Überfahrt verläuft reibungslos und wir können die Nacht im eigenen Bett verbringen.

Als wir endlich aus dem Hafenareal rausfahren können ist es schon bald Abend. Wir fahren zur Zawra Beach, die etwas ausserhalb von Sharja liegt.

Wie sind wir erstaunt, dass so viele Leute offenbar die gleiche Idee hatten und den Strand in ein riesiges Picknick- und Festareal verwandelten. Müde sinken wir schon recht früh ins Bett wo uns die Musik der Partygemeinde rhythmisch in den Schlaf begleitet. Am nächsten Tag erfahren wir, dass an diesem Strand Feuer zu machen erlaubt ist und deshalb die Emirati zum Teil von weit her anreisen um sich hier mit Familie und Freunden zu treffen und gemeinsam zu kochen. Unsere Nachbarn, eine grosse Familie die aus Palästina stammt, lädt uns ein ihr Festmahl mit ihnen zu teilen. Sie erzählen uns, dass man nur in den Wintermonaten auf angenehme Weise draussen sein kann. Von April bis Oktober ist es dermassen heiss, dass vor allem in klimatisierten Gebäuden oder Autos gelebt wird.

Die Kinder sind begeistert von Juvi und dem Hund von Mirko und Yvonne, die neben uns campieren.

Wir gehen gross einkaufen in einem Carrefour. Nach dem eher geringen Angebot im Iran kommt es uns vor wie im Schlaraffenland. Hier bekommt man alles was das Herz begehrt. Natürlich viel Importware aus dem Ausland. Auch müssen wir eine Auto Haftpflichtversicherung abschliessen. Auf der Fahrt durch Sharja staunen wir über die schönen Grünanlagen und die prunkvollen Bauten. Wir besichtigen die neu restaurierte Altstadt in der verschiedene Museen untergebracht sind und Essen anschliessend in einem gemütlichen Omanischen Restaurant.




Dubai wollen wir natürlich auch besichtigen und verlegen unseren Standort auf ein riesiges Strandgelände im südlichen Stadtteil. Die Szene erinnert uns stark an die USA, da viele Emiratis bereits mit ihren amerikanischen Wohnmobilen auf dem Platz stehen. Das Neujahrs Feuerwerk in Dubai muss offenbar eine grosse Attraktion sein.

Auch einige Europäische Reisende treffen wir hier, Yvonne und David aus der Schweiz haben sich eine ähnliche Route wie wir vorgenommen.

Der höchste Wolkenkratzer der Welt ist der Burj al Khalifa, 829 m


Wir müssen dringend Wäsche waschen und suchen uns eine Wäscherei zur Selbstbedienung. Diese liegt in einem Hochhausviertel mit guter Infrastruktur, wie Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants mit einer Parkanlage in der Mitte, moderne Stadtplanung machts möglich.


Leckeres asiatisches Essen am Silvester mit Yvonne und Mirko aus Deutschland. Danach bewundern wir von unserem Strandplatz aus die prächtigen Feuerwerke. Bald einmal wird es ruhig, eine angenehme Begleiterscheinung des Alkoholverbots in den Islamischen Staaten.

Nach einer Woche verlassen wir die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und reisen bei Hatta über die Grenze in den Oman ein.


Oman (02.01. – 22.01.2020)

Der Grenzübertritt nach Oman ist ausser einer langen Wartezeit an einem Schalter problemlos. Für Juvi müssen wir zum ersten Mal auf dieser Reise den Heimtierpass zeigen. Anschliessend fahren wir weiter bis an die Küste bei Shinas. Im baumbestandenen Park übernachtet auch die Seabridge Gruppe die mit 18 Reisemobilen aus dem deutschsprachigen Raum unterwegs ist. Am langen dunklen Strand mit vielen Muscheln, liegen Fischerboote. Aber da der Freitag der arbeitsfreie Tag ist, gibt es leider heute keine frischen Fische.



Eindrücke aus Sohar, Stadt an der Küste



Unterwegs in den Bergen. Wir bewundern die interessanten Felsformationen und die grünen Oasen in der fast vegetationslosen Landschaft.



In einem wasserführenden Wadi (Flussbett) verbringen wir eine ruhige Nacht. Beim Morgenspaziergang mit Juvi entdecke ich die Ruine des Forts, das wie viele alte Häuser aus Adobe gebaut ist.


Wunderschöner Stellplatz im Wadi Sahtan

Unterwegs


Im Wadi Awf fahren wir das letzte Stück im Flussbett und finden einen erhöhten Platz wo wir zwei Tage bleiben. Es ist wunderschön hier, die Fels- und Wasserlandschaft ist beeindruckend.


Die Feuerwehrmänner aus Muscat machen hier ihren Betriebsausflug und laden uns herzlich zu Kaffee und Früchten ein. Danach wandern wir in den Snake Canon wo wir einen schönen, sonnigen Badeplatz finden.

Heute ist mein Geburtstag und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als hier zu sein. Wir wandern nach einem feinen Frühstück mit selbstgebackenen Brot nochmals zum Snake Canon. Dieses Mal gehen wir weiter hinein und sind gut ausgerüstet, da der schmale Canon zum Teil schwimmend erkundet werden kann. Auch Juvi ist voll Freude bei diesem Abenteuer mit dabei.


Tiere im Oman






Im Wadi Mistal übernachten wir in der grossen von hohen Bergen umgebenen Ebene und fahren dann ins Bergdorf Wakan hinauf. Bis kurz davor ist die Strasse Asphaltiert, danach weist ein Schild darauf hin Zugang nur mit 4×4. Kein Problem, das haben wir ja. Also nehmen wir die Strecke in Angriff. Sie erweist sich als sehr anforderungsreich wegen der sehr steilen und zum Teil schmalen Passagen. Aber Joe und SAM machen es sehr gut und wir erreichen das auf 1500 m liegende Bergdorf. Wir wandern auf dem schön angelegten Wanderweg durch das Dorf zu den Terrassengärten und dem Bewässerungssystem entlang.




Der Küste entlang bis nach Muscat


Auch in Restaurants wird die Luft mit dem kostbaren Weihrauch beduftet.

In Muscat erreicht uns die Nachricht, dass Sultan Quabus, der während fünfzig Jahren den Oman regiert hat, verstorben ist. Er wurde vom Volk sehr verehrt weil er sich stark für einen fortschrittlichen Staat zum Wohle des Volkes eingesetzt hat. So wurde das Land aus seiner Isolation geführt, sowie die Infrastruktur, das Bildungswesen und die medizinische Versorgung während seiner Regierungszeit modernisiert. Da während drei Tagen alles geschlossen bleibt, wird aus unserer Besichtigung der Hauptstadtregion vorläufig nichts.

Wir unternehmen dennoch eine schöne Wanderung von Mutrah aus über die Berge und hinunter durch ein schmales Wadi. Den sehenswerten Souk müssen wir ein anderes Mal besuchen, denn jetzt sehen wir nur das halbdunkle Gebäude. Es beginnt stark zu regnen, wir sind zum Glück noch rechtzeitig zurück bei SAM. Die Weiterfahrt an die Südküste von Muscat müssen wir wegen den Wassermassen auf den Strassen vorerst verschieben. Wir suchen uns einen grossen leeren Parkplatz mitten im Business District um erst einmal abzuwettern. Da ja nicht gearbeitet wird, verbringen wir eine ruhige Nacht. Am nächsten Tag ist das Wetter wieder schön und die Fahrt an die Küste kann losgehen.



Wir finden schöne Strände und kleine Dörfer in denen die Ziegen die häufigsten Bewohner sind.



Anlässlich einer Kaffeepause unterwegs spricht uns Ali an, ein netter Herr der absoluter Sprinter- und Camperfan ist. Wir laden ihn spontan zu einer Besichtigung ein.

Von Bimah an der Küste auf einer kurvigen Piste bis auf fast 2000m über die Berge fahren wir nach Ibra. Es ist eine abenteuerliche Fahrt mit tollen Ausblicken und praktisch ohne Verkehr.





Rechtzeitig zum wöchentlichen Frauenmarkt sind wir in Ibra. Dieser bunte Markt ist der einzige dieser Art im Oman. Von Frauen werden bunte Stoffe, gehäkelte Zierborden und bestickte Manschetten sowie viele andere Artikel die für Frauen interessant sind angeboten. Der Markt ist gleichzeitig auch Treffpunkt für die Frauen aus den abgelegenen Dörfern.


Währenddessen geniessen die Männer gebratene Spiesse mit Ziegenfleisch.

Das kleine Oasendorf Ghulaja schauen wir uns wegen dem schmalen Eingangstor aus Adobe an das in den Oasengarten führt. Die Strasse führt neben dem Tor vorbei, somit können wir die Fahrt fortsetzen. Auf der palmengesäumten Strasse wird es zwar etwas eng, aber immer schön langsam kommen wir voran. Dass die Strasse durch das Ausgangstor führt, haben wir nicht bedacht. Äusserst knapp passt SAM hindurch, als ob das Tor für unser Reisemobil gebaut worden wäre.




Noch am gleichen Tag steht uns ein weiteres Abenteuer bevor. Wir wollen in die Sandwüste Wahiba fahren. Am Anfang des Wüstentracks warnt uns ein Beduine davor alleine in die Wüste zu fahren und bietet sich als unser Guide an. Als erstes wird Luft aus den Reifen gelassen, dann fahren wir Gaber nach und flitzen über die weiche Sandpiste. Nach etwa 20 km endet die Fahrt, für uns etwas zu früh, auf einer grossen Sanddüne. Noch ein kleines Manöver, dann können wir stehenbleiben. Aber schon hat sich SAM eingegraben und lässt sich nicht mehr bewegen. Die neu gekaufte Schaufel kommt somit bereits zum Einsatz. Nach kurzer Zeit ist SAM wieder frei und wir können ihn auf einen festeren Untergrund fahren.


Die Dünenlandschaft und die Ruhe ist phantastisch. Wir geniessen während zwei Tage die Abgeschiedenheit hier, wandern durch die orangeroten Sanddünen, fotografieren was das Zeug hält und beobachten fasziniert die vorbeiziehenden Kamele.





Mit unserem Guide Gaber, welcher ein super Fahrer ist, unternehmen wir am zweiten Tag eine spritzige Tour durch die Sanddünen. Wir besuchen mit ihm auch Abdullah und seine Mutter, die wie die meisten Beduinen nur noch die Tiere in der Wüste halten und ihren Wohnsitz in einem Haus im Dorf haben.

Fast etwas wehmütig fahren wir nach den zwei Tagen wieder zurück nach Bidiyah wo zunächst die Pneus wieder vollgepumpt und Wasser getankt wird. Danach gibt es noch ein Abschiedsessen zu Hause bei Gaber.


Das Wadi Bani Khalid war lange Zeit sehr abgeschieden. Jetzt führt eine gute asphaltierte Strasse in die grüne Oase in den Bergen. Weil es das ganze Jahr Wasser und schöne Pools im Wadi hat, ist es bei omanischen und ausländischen Touristen sehr beliebt. Wir finden einen schönen ruhigen Stellplatz beim Aussichtspunkt hoch über den kleinen Dörfern.


Wehrtürme und Forts sieht man häufig im Oman. Sie dienten früher zum Schutz vor Angriffen bei Stammesfehden.



Unterwegs in den Süden



Die Quoron Beach mit den hübschen Picknick Hütten aus Bambus, ist ein beliebter Ausflugsort bei den Omanis. Wir werden von unseren Nachbarn begrüsst und mit Datteln und Früchten beschenkt, etwas das hier im Oman offenbar üblich ist. Was für ein sympathischer Brauch!

Der Papa kehrt vom Tauchen zurück, seine Kinder erwarten ihn schon freudig.


Im Süden der Wahiba Sandwüste wohnen die Beduinen noch häufig in Zeltunterkünften. Es sind aber auch neue Häuser gebaut worden.

Das Leben an der wenig besiedelten Küste ist bescheiden und vom Fischfang geprägt.


Eine sehr spannende und lohnende Offroad Tour beginnt beim Fischerdorf Al Khaluf. Wir schauen uns die Piste zunächst zu Fuss an. Die tiefsandigsten Stellen führen über den Strand, danach geht es bei Ebbe mehrere Kilometer dem Strand entlang, dann wird nochmals über tiefsandigen Sand auf die Piste gefahren. Also, Luft raus und los geht’s, und es klappt! Wir erreichen die Sugar Dunes ohne Probleme und verbringen einen schönen Nachmittag und Abend in dieser wunderbaren Landschaft.



Es sind sehr gefüllte Tage, die wir hier im Oman erleben. Wir sind sehr glücklich, dass wir in diesem schönen Land den Winter verbringen können. Das Klima ist sehr angenehm mit Tagestemperaturen um die 25°.
Endlich, nach langem Warten und mehrmaligem Nachhaken bekommen wir heute von der Firma Offroad-Motorhomes-Services die Reisesoftware für unseren Mercedes Sprinter. Es ist eine optimierte Motorensoftware welche das Add-Blue Problem eliminiert, den Motor höhentauglich macht und den extrem schwefelhaltigen Iranischen Diesel ohne Defekt und Störfall schluckt.