Kroatien

Der Nationalpark Plitvicer Seen ist eine einzigartige Seenlandschaft mit blaugrünen Seen und einer vielfältigen Flora und Fauna. Wir wandern am ersten Tag auf schönen Waldpfaden zu den faszinierenden Aussichtspunkten. Viele internationale Besuchergruppen bevölkern die gut angelegten Wege. Am nächsten Tag sind wir bereits vor der Türöffnung beim Eingang, damit wir nicht mit der grossen Masse den Seen entlang wandern müssen. Tatsächlich geniessen wir fast menschenleere Wege und Stege in der wundervollen Seenlandschaft. Erst am frühen Nachmittag vertreiben uns die Menschenmassen aus dem Park.

Wir reisen weiter durch die hügelige grüne Landschaft mit kleinen Dörfern, mit häufig verlassenen Häusern. Noch immer sind die Spuren des Krieges sichtbar. Neben zerstörten Häusern werden mit einfachen Mitteln Häuser wieder aufgebaut.

Nach einem Rundgang durch die schöne alte Stadt Trogir fahren wir der Küste entlang. Allerdings startet ziemlich gleichzeitig ein grosses Velorennen und behindert öfters den Verkehr. Die aussichtsreiche Küstenstrasse wird uns trotz allem nicht langweilig. Es ist einer der schönsten Küstenabschnitte von Kroatien. In Makarska finden wir einen ruhigen Stellplatz mit einer tollen Sicht.

Kurz vor der Grenze zu Bosnien decken wir uns mit lokalen Lebensmitteln ein, die an den Strassenständen zum Verkauf angeboten werden. Die Küstenstrasse führt für wenige Kilometer durch Bosnien, so reisen wir ein aus Kroatien und auch gleich wieder aus nach Kroatien.

Auch Dubrovnik, die schöne Stadt mit der tollen Lage, wird von unzähligen Touristen besucht. Spuren der mehrmonatigen Belagerung während des Krieges sind nicht mehr viel zu erkennen. Wir schlendern die Hauptgasse und steigen hoch durch engen Gässchen. Geniessen das beste Eis, das Schlange stehen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Bucht von Kotor in Montenegro

Albanien

Der Grenzübertritt nach Albanien verläuft unkompliziert. Die erste Nacht verbringen wir im Deltagebiet der Bona in Velipoja. Von dem Naturschutzgebiet ist allerdings nicht mehr viel zu erkennen. Es wird wild gebaut an der Küste. Wir fahren an den langen Sandstrand und werden auch gleich mit den albanischen Abfallgewohnheiten konfrontiert. Trotzdem bleiben wir, geniessen die Abendstimmung und freunden uns auch mit dem etwas aufdringlichen Strandhund an.

Auf einer dreitägigen Rundreise durch den zumeist islamischen Norden entdecken wir die Bergtäler, Dörfer mit einfach bestellten kleinen Feldern. Die Maisernte ist gerade im Gang und wird zumeist von Hand von den Frauen erledigt. Meistens werden die Felder von Hand bearbeitet und wenn mit Maschinen, dann mit ururalten.

Kurz vor Peshkopie suchen wir die im Reiseführer beschriebene Kulla, ein 200-jähriges typisches Haus aus der osmanischen Zeit. Da es hier im Norden nicht einmal Ortsschilder und Strassennamen gibt, ist es nicht leicht zu finden. Ein junger Mann versteht was wir suchen und führt uns durchs Dorf hinaus zu dem gesuchten Haus das wir auch von innen anschauen dürfen.

Auf dem Campingplatz in Peshkopie werden wir und andere Gäste liebevoll bekocht.

Kriegsdenkmal in den Bergen, Ideal als Parkplatz für eine Pause.

Schöner Übernachtungsplatz am Stausee

Enge Schlucht beim Mat Durchbruch. Arion und Aleks führen hier ein Restaurant und lassen uns da übernachten. Als sie feststellen dass Iris griechisch spricht, freuen sie sich darüber, da beide mehrere Jahre in Griechenland gearbeitet haben. Es ergibt sich ein sehr interessantes Gespräch in dem wir viel über die frühere Geschichte sowie die heutige Situation Albaniens erfahren. Leider scheinen sie die Aussichten für das Volk von Albanien für die Zukunft eher pessimistisch zu betrachten wegen der Mafia und dem Staat der nichts dagegen unternimmt.

Berat, die Stadt der 1000 Fenster mit einer Burg und Altstadt aus osmanischer Zeit.

Wäsche waschen ist inbegriffen auf dem Campingplatz in Berat

In den Ölfeldern wird Öl gefördert.

Im Süden Albaniens sind die Häuser grösser, die Mercedes neuer, das Land ist fruchtbarer und die grösseren Felder werden mit moderneren Maschinen bestellt als im Norden. Es wird sehr viel und grosszügig gebaut. In Albanien stehen Mercedes hoch im Kurs. Häufig sind es sehr alte, aber gepflegte Modelle vom PW über Lieferwagen bis Lastwagen.

Wir sehen uns die antike Siedlung Apolonia an, die an aussichtsreicher Lage auf einem Hügel in der flachen Küstenlandschaft liegt. Es war die bedeutendste Siedlung in der Zeit der Illyrer und wurde im 7. Jahrhundert vor Christus gegründet. Unkompliziert dürfen wir die Ruinen mit unserem Hund besichtigen. Im gepflegten Museum befinden sich viele interessante Fundgegenstände und wunderschöne Marmor Statuen.

Juvi findet Freunde – dank Futter…

Die Weiterfahrt auf der Küstenstrasse führt uns über den Llogara Pass an die fast noch unberührte Palasa Beach. Das Wasser ist kristallklar und wir beschliessen spontan an diesem schönen Strand zu bleiben.

Nationalpark Llogara

Die Ruinenstadt Buntrit wurde von verschiedenen Kulturen geprägt und liegt auf einer Halbinsel im Buntritsee der mit einem Kanal mit dem Ionischen Meer verbunden ist.

Auf der Weiterfahrt fällt uns in Bistrice das ungewöhnlich klare und blaue Wasser des Flusses auf. Wir beschliessen uns die Quelle anzusehen und gehen die letzten 2 km zu Fuss. Es ist ein heisser Tag und das klare kühle Wasser der Quelle ist eine willkommene Erfrischung.

Gjirokaster ist eine der ältesten Städte Albaniens und war eine bedeutende Handels- und Beamtenstadt. Die Häuser wurden möglichst hoch gebaut um Feinde abzuwehren und Macht zu demonstrieren.

Prunkraum für Gäste in der

Auf unserer letzten Etappe in Albanien fahren wir durch das sehr ländliche Tal des Vjosa Flusses.  Wir übernachten an einem Seitenfluss und baden am Morgen in den nahen warmen Schwefelquellen welche recht gut besucht sind.

Da Wasser auch für uns als Reisende im Reisemobil existentiell ist, wir es zwar sparsam brauchen, müssen wir trotzdem alle paar Tage unsere Tanks auffüllen. Dank unserer Erfahrung finden wir immer wieder geeignete Wasserstellen. Lässt sich kein Schlauch an einen Hahn anschliessen, benutzen wir eine kleine Pumpe mit welcher aus dem klaren Bach oder aus dem Brunnen Wasser in den Tank gepumpt werden kann.

Griechenland

Nahe an der Grenze zu Albanien liegen die Zagoria Bergdörfer, die durch ihre Abgeschiedenheit lange Zeit unberührt vom Tourismus geblieben sind und ihre eigene Kultur bewahrt haben. Es ist ein wunderbares Wandergebiet, mittendrin liegt der Nationalpark Vikos Aoos. Die Häuser sind komplett aus den Natursteinen der Region gebaut. Wir unternehmen eine schön Wanderungen in die imposante Vikos Schlucht hinunter und geniessen anschliessend ein gemütliches Essen auf dem Dorfplatz von Monodendri.

Steinbogenbrücken sind etwa 250 Jahre alt und ermöglichten den Zugang zu den Dörfern untereinander sowie mit der Stadt Ioannina.

Gottesanbeterin

Durch die nordgriechischen Berge fahren wir in die Region Meteora. Wie Riesen stehen die steilen Felsen in der Landschaft. Ein toller Anblick! Auf einigen von ihnen thronen stattliche Klöster welche beim Betrachten als total unzugänglich erscheinen. Heute sind einige von ihnen mit guten Strassen auch für den Massentourismus zugänglich gemacht worden.

Unser Reisemobil SAM ist super praktisch eingerichtet. Für alle unsere Habseligkeiten haben wir Platz gefunden. Das Kochen macht uns so richtig Spass, alles ist leicht zugänglich und zudem geniessen wir oft die wunderbare Aussicht während des Kochens direkt aus der Küche. Die selbstgekochten Gerichte schmecken uns jeweils sehr gut.

Wir reisen ein zügiges Stück weiter ostwärts nach Sarti in der Region Chalkidiki. Das sommerliche schöne Wetter hält noch immer an und wir beschliessen Sonne, Strand und Meer noch ausgiebig zu geniessen. Die schönen Strände hier sind genau richtig dazu. Juvi hat sich mit der fünfer Bande Vierbeiner angefreundet, sofern sie nicht zu nahe zu SAM kommen.

Unsere tägliche Morgengymnastik verlegen wir an den menschenleeren Strand.

Wir besuchen Biggi und Roland aus dem Kanton Bern, die seit sieben Jahren während dem Sommerhalbjahr in ihrem Haus in Sarti wohnen. Sie haben ein grosses Grundstück mit alten Olivenbäumen und Reben und sind gerade mit der Olivenernte beschäftigt. Dennoch finden sie Zeit für gemeinsames Essen und interessante Diskussionen mit uns.

Einen ganz besonders schönen und liebgewonnen Platz liegt in Kavourotrypes. Der Name Paradise Beach passt ausgezeichnet. Wir haben zwei Nächte ganz allein oben auf der Klippe übernachtet mit der tollen Aussicht auf den Berg Athos. Nicht schlecht gestaunt haben wir allerdings, als am Morgen beim Frühstück auf einmal ein weiteres Reisemobil daher kam und dann erst noch ein grünes mit einem Baum drauf!

Nach fünf Tagen nehmen wir Abschied von Sarti und unseren Freunden, die wieder in die Schweiz zurückkehren. Unsere Reise durch Griechenland geht dem Ende entgegen. Eine ruhige Nacht verbringen wir beim Nestos Delta am Meer. Es ist ein Naturschutzgebiet und wird gerne von Vogelzügen besucht. In der Lagune beobachten wir am Morgen viele rosa Flamingos.  

Bis zur türkischen Grenze überwiegt flaches Ackerland auf dem vorwiegend Baumwolle angepflanzt wird. Es wird oft mit grossen Erntemaschinen gepflückt und in grosse offene Anhänger geladen. Bei kleineren Feldern wird die Baumwolle auch von Hand gepflückt.

Nach einem ausgiebigen Einkauf von geschätzten griechischen Lebensmitteln in Alexandroupoli reisen wir kurz darauf ohne Probleme in die Türkei ein.

Ein Gedanke zu “Balkan (29.09.-29.10.2019)

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