Rückkehr in die Schweiz (15.07. – 06.08.2020)

Bulgarien

Bei der Einreise nach Bulgarien werden wir kontrolliert und müssen beim Arzt vorsprechen. Dann teilen uns die Grenzbeamten mit, dass wir durch Bulgarien nur im Transit reisen dürfen. Das erstaunt uns, da wir gemäss den aktuellen Informationen als Touristen einreisen können. Wir wollen es aber auf keinen Konflikt ankommen lassen und reisen, zwar in unserem Tempo, aber auf direktem Weg der Schwarzmeerküste entlang nach Rumänien.

Einen ersten Halt in Bulgarien machen wir in einem kleinen Dorf nahe der Grenze.  Gepflegte traditionelle Häuser und eine extrem ruhige Atmosphäre lassen die Corona Pandemie vergessen.

Am späteren Nachmittag treffen wir an der Schwarzmeer Küste in Nessebar ein. Die Altstadt liegt auf einer Landzunge und wurde im 5. Jahrhundert v.Chr. von den Thrakiern gegründet. Seit 1983 gehört sie mit ihren Befestigungsanlagen, den Kirchenbauten und den historischen Wohnbauten zum UNESCO-Welterbe. Nach unserem Rundgang und der Besichtigung der schönen Kirchen, haben wir die Qual der Wahl wo wir essen gehen wollen. Das Angebot ist riesig. Wir finden ein sympathisches Lokal mit feiner Küche und wunderbarer Aussicht.

Zum Übernachten suchen wir uns anschliessend einen ruhigen Platz auf einem Hügel mit toller Sicht auf die Küste.

Rumänien

Am nächsten Tag passieren wir die Grenze nach Rumänien. Die Bulgaren kontrollieren gar nichts und nach Rumänien können wir ohne Auflagen einreisen. Schon wieder ein neues Land mit neuen Regeln wegen Covid-19. In Innenräumen muss Maske getragen werden, Restaurants dürfen nur im Freien bedienen. Die erste Nacht verbringen wir abgelegen neben Sonnenblumen in den Feldern. Am nächsten morgen kommt ein moderner Traktor mit einem riesigen Pflug und beginnt das abgeerntete Feld auf dem wir stehen umzupflügen. Das Frühstück geniessen wir deshalb auf einem etwas weiter entfernten Feld.

Auf einem Abstecher an die Küste erhalten wir Einblick ins fröhliche Strandleben Rumäniens. Wir begnügen uns damit, aus der Distanz zuzuschauen und ein Eis zu verspeisen.

In Constanza, der grössten Hafenstadt am Schwarzen Meer, besorgen wir uns eine Rumänische SIM Karte. Erstaunlicherweise erhalten wir als Touristen diese bei der Telecom gratis mit unbeschränkten Daten – und sie funktioniert! Dann kaufen wir noch einige Delikatessen ein, die wir schon länger vermisst haben, wie frisch gebackenes Brot und eine gute Kaffeemischung.

Das erste Reiseziel in Rumänien ist das Donaudelta. Auf dem kleinen Campingplatz im Delta können wir unsere Wäsche waschen, gemütlich ausspannen und eine Bootstour buchen. Frühmorgens geht es los. Fischer Dan fährt uns mit viel Know How und Fingerspitzengefühl durch das Deltalabyrinth. Drei Stunden lang geniessen wir die Fahrt. Abends werden wir dann von seiner Frau, der Campingwirtin mit einem feinen rumänischen Fischmenu bekocht.

Unterwegs zu den Schlammvulkanen

Der kleine Campingplatz am Fusse der Schlammvulkane liegt im Naturschutzgebiet und  ist umgeben von blühenden Blumenwiesen. Auf einer kurzen Wanderung gelangen wir ins Kratergebiet wo es aus verschiedenen Kaminen blubbert und teilweise Schlamm rausfliegt.

Um unser nächstes Ziel Focul Viu, «Ewiges Licht» zu erreichen fahren wir auf Offroad Pisten über die Hügel und durch dichten Wald weiter. Zuhinterst in einem abgelegenen Tal ist die Fahrt zu Ende und es geht bergauf zu Fuss weiter. Da es nicht möglich ist, bis in die Nähe der Flammen zu fahren, erleben wir sie etwas weniger eindrücklich bei Tageslicht.

Auf der Rückfahrt führt uns das Navi erneut auf kleinen Pisten in die Hügel. Dieses Mal aber so steil und eng, dass wir wieder umkehren und die bereits bekannte Strasse zurück fahren. Oha, da hören wir ein sich ständig wiederholendes Geräusch das uns nicht gefällt. Nach einer Kontrolle stellt sich heraus, dass es vom linken Vorderrad kommt. Joe ist beunruhigt und möchte nicht weiter fahren um keinen grösseren Schaden entstehen zu lassen. Er ruft bei der Mercedes Helpline an und kann einen Transport für den nächsten Morgen organisieren. Wir finden im Dorf dank der Mithilfe eines Einheimischen einen guten Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen werden wir in die nächste grössere Stadt transportiert. Die Mercedes Garage in Buzau stellt bald einmal fest, dass sich die Befestigungsschrauben für die Gummimanschetten beim Kreuzgelenk gelöst haben und die losen Befestigungslaschen dieses Geräusch verursacht haben. Keine allzu grosse Sache und geht auf Garantie. Ist aber ärgerlich, dass das bei einem Mercedes überhaupt vorkommt.

In der Garage haben wir den Geheimtipp erhalten durch die Berge und Wälder von Zabratau nach Comandau zu fahren. Die schöne einsame Strecke beschert uns einen schönen Übernachtungsplatz.

Holzarbeiter ziehen die  gefällten Stämme mit Hilfe von Pferden aus dem dichten Wald.

Unterwegs

Das Orthodoxe Kloster von Lepsa

Schloss Peleş in Sinaia

Stadtbesuch in Braşov. Mit Glück finden wir einen Parkplatz in der gut besuchten schönen Altstadt.

Schloss Bran diente als Kulisse für die Dracula Verfilmung. Der Rummel war uns allerdings zu gross für eine Besichtigung.

Camping auf dem Bauernhof

Auf dem Transfagaraşan Highway überqueren wir die Berge.  Die Ähnlichkeit mit den Pässen in der Schweiz ist verblüffend.

Auf der Suche nach einem feinen Restaurant finden wir die Orangerie im Park des Palace Brukental. Das feine Essen im Park mit anschliessendem Spaziergang rundet den schönen Tag ab. Übernachten können wir vor Ort im Park.

Die hübsche Kleinstadt Mediasch

Transilvanien ist bekannt für mittelalterliche befestigte Kirchen. Eine dicke Mauer, die zu Verteidigung errichtet ist, umgibt die Kirche und den Innenhof. Der Aufstieg zum Glockenturm ist etwas abenteuerlich und nicht ganz SUVA konform. Die Aussicht auf das Dorf mit seinen traditionellen transilvanischen Bauerhöfen ist es auf jeden Fall wert.

Raffinierte Brunnenspeisung direkt vom gegenüberliegenden Wasserfall

Unterwegs im Westen von Rumänien zur ungarischen Grenze

Heimfahrt durch Ungarn, Österreich und Bayern

Wir passieren die Grenze nach Ungarn in ungewohnt kurzer Zeit und fahren zügig auf der Autobahn Richtung Budapest. Unterwegs fahren wir zu einem Dorf Campingplatz in der Puszta, auf dem wir die einzigen Campinggäste sind.

Budapest wollen wir uns gerne anschauen. Vorher geht’s mit Sam jedoch noch in ein Reifenhaus um die Räder übers Kreuz wechseln zu lassen. Damit können wir den Reifenverschleiss gleichmässig halten. Wir werden sofort bedient und können die Altstadt noch am Nachmittag zu Fuss erkunden. Abends finden wir ein schönes Lokal mit Sicht auf die Donau und feinem Essen.

Früh am nächsten Morgen besuchen wir die Matthias Kirche, welche die Krönungskirche von Kaiser Franz Joseph und Sissi war. Ein wunderschönes gotisches Bauwerk mit geschmackvollem Interieur.  

Als Kontrapunkt fahren wir anschliessend ins Judenviertel um die grosse Synagoge zu sehen.  Eintreten für Nichtgläubige ist jedoch wegen Corona nicht erlaubt.

In Österreich machen wir Halt in Melk und besuchen das barocke Stift Melk.

Übernachtung in Bayern beim Kloster Reisach

Pause im Tirol bei der Kronburg und Wallfahrtskirche. Noch über den Arlberg Pass …

Und schon bald sind wir in der Schweiz. Unsere erste Station ist Wildhaus, wo wir unsere Freunde Kurt und Sonja wiedersehen. Die Beiden wollten ebenfalls auf lange Reise in Südamerika gehen, mussten jedoch wegen den dortigen Corona Massnahmen ihr Reisemobil zurücklassen und wieder in die Schweiz heim fliegen.

Hier geht unsere Reise in den Orient und Arabien ebenfalls zu Ende. Wir sind gesund und wohlbehalten mit unserem Fahrzeug wieder in der Schweiz angekommen. Ende August können wir wieder in unser Haus einziehen.  

Türkei Teil 2 (28.06. – 14.07.2020)

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit ohne Einschränkung in der Türkei reisen zu können! Zwar gelten auch hier die gleichen gelockerten Hygiene Massnahmen wie in anderen Ländern, sowie Maskenpflicht in Geschäften.

Nach der Iranischen Grenze ist die Strasse gespenstisch leer, da noch kein regulärer Grenzverkehr zwischen dem Iran stattfindet. Nur dank einer Sonderbewilligung, die die Schweizer Botschaft für uns erwirkte, konnten wir die Grenze passieren.

Im Van See, dem grössten See der Türkei, springen wir alle drei genüsslich ins Wasser und Schwimmen eine Runde. Wie haben wir das doch im Iran vermisst!

Wir fahren dem Nordufer entlang. In Adilcevaz fahren wir durch das Dorf um die antike Stätte der Burgruine aufzusuchen. Eine schmale Piste führt steil den Berg hinauf. Wieder einmal sind wir froh, dass SAM so gut ausgestattet ist und dies gut bewältigt. Die Aussicht bei den Ruinen ist überwältigend. Wie schön, dass wir alleine da sind und es einen schönen flachen Platz gibt so dass wir hier übernachten können.

Das nächste Dorf Ahlat scheint von alters her ein beliebter Platz für Verstorbene zu sein. Dort besichtigen wir trotz der herrschenden Hitze ein Gräberfeld mit schön verzierten hohen Grabstelen. Sie sind zum Teil bis 700 Jahre alt. Wichtige Persönlichkeiten haben sich Grabtürme oder ein Mausoleum errichten lassen.

Der Vulkan Nemrut Dagi ist seit 1441 nicht mehr aktiv. Auf einer Piste fahren wir hinunter in die Caldera bis zum grössten See wo wir einen schönen Stellplatz finden. Schwarzglänzende Obsidian Felsbrocken und bunte Wildblumen setzen markante Akzente in dieser Bergwelt auf 2240 m.

Salzgewinnung in den Bergen mit Verkaufsständen an der Strasse.

Unterwegs zum Atatürk Stausee

Auf dem Götterberg Nemrut Dagi hat sich der kommagenische König Antiochus I. im 1. Jahrhundert v. Chr. eine einmalige Gedenkstätte geschaffen. Aus Stein gehauene überlebensgrosse Götter die auf ihren steinernen Thronen posieren, flankiert von je einem Adler und Löwen. Mittendrin thront Antiochus I. dessen Grabkammer im Innern des Tumulus liegt. Sehr beeindruckt von dem mystischen Ort und den 2000 Jahre alten Hinterlassenschaften einer grossartigen Kultur steigen wir bei Sonnenuntergang den Berg hinunter zu SAM. Wir können auf dem Parkplatz beim Eingang übernachten und benützen die Gelegenheit im Restaurant nebenan auf der Terrasse zu Essen.

Durch eine bizarre Felslandschaft fahren wir am andern Tag hinunter zu einer weiteren Kultstätte der Kommagene, Arsemeia. Ein Bergweg führt an verschiedenen Statuen vorbei zum Relief von König Mithradates und Herkules, daneben befindet sich über einem Tunneleingang die in Stein gehauene wichtigste schriftliche Hinterlassenschaft des Kommagene-Reiches. 

Bei der alten Brücke unterhalb der Festung von Yeni Kale nehmen wir ein willkommenes Erfrischungsbad im klaren Wasser. Nun da wir nicht mehr in den Bergregionen sind, setzt uns die Hitze stark zu, so dass uns Besichtigungen nicht mehr so leicht fallen.

Manchmal ist es schwierig einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden, besonders wenn hauptsächlich Kulturland dominiert. Fast immer finden wir jedoch einen Weg zu einem abgelegenen Platz. Dieses Mal biegen wir von der Hauptstrasse auf eine Feldstrasse ab und fahren einen Hügel hinauf. Wir haben Glück und finden zuoberst einen flachen Platz neben Pistazienbäumen und mit toller Aussicht. Das wird ein gemütlicher Abend und eine ruhige Nacht.

Kurz nach dem Aufstehen treffen zwei Feldarbeiter ein und fragen uns etwas verwundert in gutem Englisch wie wir denn diesen Platz gefunden hätten.  Sie machen sich an die Arbeit im Pistazienhain, und wir bereiten unser Frühstück vor. In dem Moment als die Bialetti den Kaffeeduft verströmt, tönt es vom Feld her: zwei Kaffee bitte! Das nehmen wir Ernst und bringen unseren Nachbarn den gewünschten Kaffee mit einem Lachen. Die beiden, Onkel und Neffe, setzen sich lieber zu uns und nehmen ebenfalls ihr Frühstück ein. Die Unterhaltung ist interessant, beide haben jahrelang in England und in der Schweiz gearbeitet. Anschliessend zeigen sie uns wie die Pistazienbäume veredelt werden. Es braucht viel Fingerspitzengefühl die frischen Triebe an den Ästen einzusetzen.

An blühenden Sonnenblumenfelder vorbei erreichen wir die lang ersehnte Mittelmeerküste bei Jumurtalik. Das Wasser ist sehr warm, wir bleiben alle drei lange im Wasser um uns möglichst etwas abzukühlen. Das Ambiente im Fischerdorf mit den antiken Mauerresten ist sehr gemütlich. Wir geniessen eine feine Fischmahlzeit und trinken zum ersten Mal seit 6 Monaten wieder einmal Wein.

Alte Brücke und Moschee in Adana

Um Antalaya ist die Küste teilweise stark verbaut mit grossen Hotels und Apartmenthäusern. Zum Glück finden wir doch immer wieder kleine sympathische Campingplätze in natürlicher Umgebung.

Die imposante Burg Anamur an der türkischen Riviera .

Die St. Nikolaus Kirche in Myra ist leider wegen Corona noch immer geschlossen. Der St. Nikolaus Brauch soll von hier wegen dem mildtätigen Bischof Nikolaus herkommen.

Im Hafen von Demre geht es gemächlich zu, weil die vielen Tagestouristen ausbleiben. Der Campingplatz ist allerdings recht gut ausgelastet. Im Fluss in der Nähe gibt es einige kühle Mineralquellen in denen bereits in der Antike gebadet wurde.

Die Treibhäuser sind weniger schön anzusehen.

Etwas ausserhalb von Fethiye finden wir auf dem bäuerlichen Doga Camp mit vielen Tieren einen Platz. Unsere Nachbarn, eine sympathische türkische Familie, laden uns zum Tee den sie in ihrem schönen Samowar zubereiten.

Unterwegs

Angenehm kühler, wilder Campingplatz; leider liegt sehr viel Abfall herum.

Rote Basilika in Bergama

Die Ruinen von Pergamon thronen über der Kleinstadt Bergama. Es ist heiss und wir ruhen uns nach der Besichtigung im Baumschatten aus.

Durch hügeliges Gebiet fahren wir auf einer Nebenstrasse von Bergama aus wieder Richtung Küste. Wälder mit kugeligen Pinien prägen das Bild. Die Zapfen werden gesammelt, getrocknet, die Pinienkerne aufbereitet und für den Markt bereitgestellt. Dass es sich bei diesen Pinienzapfen um ein besonders kostbares Gut handelt, können wir anhand der Einzäunung und der Bewachung durch die beiden Rottweiler erahnen.

Die Region von Troas ist sehr ländlich. Es ist allerdings Sonntag und es sind viele Ausflügler auf der schmalen Strasse unterwegs. Anhalten bei Strand oder Restaurant ist für uns unmöglich. Wir fahren etwas in die Höhe und machen eine Pause in unserer Cafeteria mit Aussicht.

Im abgelegenen und ruhigen Daylan finden wir ohne Probleme Parkplatz, Strand und Restaurant vor und sind glücklich. Auf dem grosszügigen Strandplatz den wir für die Nacht wählen, treffen wir auf zwei französische Reisemobile, welche vier Monate in Georgien eingeschlossen waren und nun ebenfalls durch die Türkei Richtung Europa reisen.

Unterwegs in Troja. Wir schauen uns das sagenumworbene hölzerne Pferd an oder wenigstens eine Kopie davon.

Mit der Fähre fahren wir von Camakkale über die Dardanellen nach Europa.

Auf der Halbinsel Galipoli fanden in der Vergangenheit öfters brutale Schlachten statt. Aus diesem Grunde wurde ein grosser Teil als Gedenkstätte an die Gefallenen Soldaten reserviert. Wir fanden einen wunderschönen Traumstrand, perfekt zum Übernachten, leider war es verboten dort über Nacht zu bleiben, da das Gelände zu eben diesem Gedenkpark gehört.

Später als sonst suchen wir deshalb einen Platz der nicht an so prominenter Lage liegt. Diesen finden wir auf einem abgemähten Weizenfeld, weit und breit kein Haus. Gerade als wir noch gemütlich nach dem Essen draussen sitzen hören wir Schüsse in der Nähe. Etwas erschrocken rufen wir Juvi zu uns der aufgeregt bellt. Vorbei ist es mit der Gemütlichkeit, immer wieder sind Schüsse zu hören. Juvi hat sich inzwischen zwar daran gewöhnt und bleibt ruhig, aber uns ist die Lust vergangen weiter draussen zu sitzen und wir gehen ins Bett. Die ganze Nacht über hören wir den Lärm, von gutem Schlaf kann keine Rede sein. Aber langsam wird uns klar, dass es sich um eine fest installierte Knallerei handeln muss um die Wildschweine abzuschrecken.

Der letzte Reisetag in der Türkei bricht an. Eigentlich wären wir gerne länger in diesem interessanten und abwechslungsreichen Land geblieben. Hochsommer und Hauptreisezeit ist jedoch nicht unsere  bevorzugte Zeit zum Reisen in einem so südlichen Land. Bulgarien und Rumänien sind unsere nächsten Reiseziele der Sommer ist genau die richtige Zeit für diese Länder.

Iran Teil 5 (25.05.-28.06.2020)

Wir verlassen das Kaspische Meer und fahren ein weiteres Mal durch das Alborz Gebirge ins abgelegene Alamut Tal. Der erste Tag beschert dichten Nebel. Wir sehen nur noch wenig von der Bergwelt. Ausserdem ist es Zeit einen Übernachtungsplatz zu suchen. Glücklicherweise finden wir einen ruhigen, flachen Platz. Weil das Wetter am nächsten Tag immer noch trüb und ohne Sicht ist, warten wir einen weiteren Tag ab. Es hat sich gelohnt, endlich sehen wir unseren Platz mit toller Aussicht, umgeben von Steilwänden.

Bei ausgezeichnetem Wetter fahren wir durch kleine abgelegene Bergdörfer und auf steiler Piste hoch über die Berge. Joe pflückt wilden Rhabarber, von dem die Einheimischen die zartesten Stiele roh essen. Unser ausgewählter Platz für diese Nacht liegt an einem Bergbach. Es sind schon mehrere Personen da die uns freudig begrüssen und gleich zum Essen einladen. Drei Generationen haben sich zu einem Ausflug in die Berge mit Picknick aufgemacht. Wir geniessen das Essen zusammen mit der Grossfamilie.

Die Ausflügler sind abgereist und wir bleiben alleine zurück und freuen uns auf eine weitere ruhige Nacht in den Bergen. Auf der Weiterfahrt hinunter ins wildromantische Alamut Tal machen wir immer mal wieder einen Fotostopp.

Von unserem schönen Stellplatz auf einem Hügelzug mitten im Alamut Tal unternehmen wir einen Ausflug zur Alamut Festung. Diese wurde im 11. Jahrhundert von den Alaviten erbaut und thront auf einem grossen fast senkrechten Felsen. Wir steigen die vielen steilen Stufen hinauf, finden jedoch leider eine geschlossene Pforte vor.

Mehr Glück haben wir mit dem geöffneten Gartenrestaurant in der Nähe, wo Mutter und Tochter typisch persische  Gerichte zubereitet haben, die sehr gut schmecken.

Unterwegs nach Hamedan

In den Bergen von Hamedan sprechen uns Milad und seine Frau in gutem Deutsch an. Sie haben vor mit ihrem kleinen Sohn nach Deutschland auszuwandern. Wir laden sie zum Tee ein und verbringen einen angeregten Abend mit ihnen.

Gandjnameh wo wir in der Nähe übernachtet haben, ist ein beliebtes Ausflugsziel der Hamedanis. Gleich nach dem Frühstück schauen wir uns, ohne Trubel, den Wasserfall und die Felsinschriften aus der Zeit der Achämeniden an.

In der Stadt Hamedan verlängern wir unser Iran Visum für einen weiteren Monat, da die Grenzen immer noch geschlossen sind. Anschliessend besuchen wir den Bazar. Hier wird alles angeboten was man so für den täglichen Bedarf benötigt. In kleinen Werkstätten werden Werkzeuge und Messer geschmiedet.

Tropfsteinhöhle von Ali Sadr

In der Nähe von Bijar bei den Kurden, hatten wir im Dezember eine schlimme Autopanne. Mit der Hilfe von der Ambulanz Bijar und dem Abschleppunternehmen von Ehsan war es möglich uns auf abenteuerlichem Weg zur Mercedes Garage in Zanjan zu transportieren. Nun, da wir wieder in dieser Region sind, ist es uns ein Bedürfnis uns nochmals bei diesen Menschen zu bedanken. Die Freude ist auf beiden Seiten riesig.

Ehsan und seine Frau Elnaz wollen uns eine geschichtlich wichtige Festung beim Dorf Qamchogay zeigen. Im Dorf angekommen wird erst einmal Tee getrunken im Haus von ihren Freunden. Es scheint ein Familientreffen von Ehsan zu sein, die Mutter und seine drei Schwestern mit Kindern sind da. Die Verständigung ist nicht immer einfach, da es keine Internetverbindung hat und somit das Übersetzungsprogramm nicht brauchbar ist.

Auf einem schmalen Feldweg fahren wir danach hinauf zur Schlucht von Qamchogay wo die historisch wichtige Festung liegt. Allerdings dürfen wir nicht ganz bis zum Ziel fahren, da uns ein Ranger stoppt. In der Felswand hat es Adlerküken die unter Schutz stehen und nicht gestört werden dürfen. So wandern wir bis zur Schlucht und erahnen die Festung bloss von weitem.

Zurück im Dorf wandern wir noch ein schönes Stück die wild romantische Schlucht hinauf. Dabei überqueren wir ein paar Mal den Fluss über Trittsteine. Nicht alle haben am Schluss noch trockene Schuhe und Socken. Aber Spass hat es auf jeden Fall gemacht.

Das anschliessende gemeinsame Abendessen mit feinem gegrillten Fisch war dann der krönende Abschluss dieses Ausflugs.

Aussicht von unserem Stellplatz in den Hügeln von Bijar

Im Teppichgeschäft in Bijar hat es wunderschöne sehr dicht geknüpfte Teppiche aus Bijar. Wir können nicht widerstehen und suchen uns den Schönsten sowie einen Kleinen für Juvi’s Bett aus.

In Zanjan finden wir mit Hilfe einer freundlichen Familie einen Waschsalon. Bis die Wäsche abholbereit ist, besuchen wir die Mercedes Garage, die im Dezember unseren Sam wieder repariert haben. Der Chef mit seinen zwei Söhnen freut sich sichtlich; wir werden zum Abendessen eingeladen an dem wiederum die ganze Familie teilnimmt. Diesmal fällt die Unterhaltung leichter, denn die Söhne und die Tochter sprechen gut Englisch.

Unterwegs

Der Zendan-e Soleyman ist ein von der Natur aufgeschichtetes Kalksintergestein mit einem 100 m tiefen Krater der durch Wasser und Gase entstanden ist.

Takht-e Soleyman ist eine antike Festungsstadt in 2200 m Höhe. Sie überragt damit das umliegende Farmland.  Die ältesten Gebäude stammen aus der Zeit der Sassaniden (5. Jh. n.Chr). Der natürliche See in der Mitte wird aus einer Quelle mit Thermalwasser von 21° gespeist. Religiöse Gebäude und Paläste aus verschiedenen Epochen zeugen von der Vergangenheit.

Im Iran wird häufig Bergbau betrieben. Es gibt viele verschiedene Bodenschätze, die hier sogar per Luftseilbahn über weite Strecken bis zur Weiterverarbeitung transportiert werden.

Unterwegs in der Provinz West Azerbeijan

Schöner Stellplatz bei den bunten Hügeln.

Oft begegnen wir Hirten mit ihren Herden, wie hier am Wasserlauf. Das Lamm trinkt ohne Scheu neben der Wasserpumpe die wir für die Tankbefüllung platziert haben.

Die Stadt Maragheh war im Mittelalter Hauptstadt der Region. Vier Grabtürme sind aus der Zeit noch vorhanden.  Das Observatorium aus jener Zeit war weltberühmt und es gab einen internationalen Austausch mit Astronomen. Bei der Besichtigung der weitläufigen Anlage stossen wir auf ein lustiges Phänomen in der riesigen Kuppel: Ein noch so leiser Ton wird extrem laut verstärkt. Weil wir alleine vor Ort sind, probieren wir einiges an Tönen aus und haben unseren Spass dabei.

Wir übernachten am Ufer des Urmia Sees. Der abflusslose grösste See Irans hat einen Salzgehalt von 30 % und ist wegen der intensiven Bewässerung auf einen Drittel geschrumpft. Es ist heiss und windig hier.

Es zieht uns wieder in die Berge zum Bergdorf Kandovan. Hier haben die Bewohner ihre Behausungen direkt in den weichen Tuffstein gehauen. Das attraktive Dorf wird gerne besucht, besonders wie jetzt am Wochenende. Viele Familien bieten ihre lokalen Produkte an.

Unweit von Kandovan finden wir einen ruhigen Platz abseits vom Ausflugsverkehr umgeben von Wildblumen. Beim Frühstück erhalten wir Besuch von zwei alten Herren, die als Imker in der Nähe tätig sind. Sie laden uns zu sich ein um von ihrem Honig zu kosten. Bei Tee und Wassermelone erklären sie uns wie sie die Rahmen für die Bienenkästen vorbereiten. Der Honig schmeckt uns sehr gut und wir kaufen ein Glas davon.

Shar-e Yeri ist eine Antike Stätte aus der Eisenzeit. Es sind noch eine grosse Anzahl Grabsteine vorhanden.

Der Sabalon ist ein Vulkan und mit 4811 m der zweithöchste Berg des Iran. Wilde Schluchten mit Felsnadeln wechseln sich ab mit ausladenden Alpweiden. Die Nomaden haben im Sommer hier ihre Camps aufgeschlagen und weiden ihre Schafe und Ziegen an den Hängen. Die Schafwolle wird im Fluss gewaschen, zum Teil gefärbt und dann verarbeitet.

Häufig treffen wir den schönen Wiedehopf an

Inzwischen ist es sommerlich heiss geworden, Schattenplätze sind beliebt aber rar.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in den angenehm kühlen Bergen bei Kaleybar ist die Festung des Nationalhelden Babak. Im 9. Jh. hat er einen Aufstand gegen die islamisch-arabische Besetzung angeführt. Das wir heute noch im Juli mit viel Folklore gefeiert. Die Festung liegt zuoberst auf einem steilen Felsen in 2500 m Höhe. Nur zu Fuss über einen gut angelegten Bergweg kann sie erreicht werden. Wir geniessen es wieder einmal so richtig in den Bergen zu wandern. Die Aussicht ist grandios. Weit unten können wir den Hügelzug mit der Kräuterwiese sehen, auf der wir für sechs Tage Quartier bezogen haben.

In den kleinen Geschäften auf dem Land gibt es fast alles zu kaufen.

Die Grenzen zum Iran sind noch immer geschlossen, aber wir haben uns mit 25 weiteren Europäern um eine Sonderbewilligung zur Ausreise in die Türkei beworben. Die Schweizer Botschaft hat unser Anliegen aufgenommen und eine Sondergenehmigung bei der Türkei beantragt. Mit der Hoffnung auf Erfolg reisen wir weiter Richtung Grenze dem Grenzfluss Aras entlang. Auf dem Weg nehmen wir die Gelegenheit war noch einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

Die mehr als 700 Jahre alte Brücke bei Khoda Afarin über den Aras nach Aserbeidschan, sie wird heute nicht mehr benutzt.

Der alte Hamam in Kordasht war früher ein königliches Bad und durch einen unterirdischen Gang mit der Festung von Abba Mirza verbunden.

Die Qarah Kelisa, ein wunderschönes Armenisches Kloster,  liegt im kurdischen Hochland. Hier erreicht uns die freudige Nachricht von der Schweizer Botschaft im Iran, dass wir die Grenze zur Türkei passieren dürfen. Allerdings vorerst nur wir Schweizer, sozusagen als Probanden.

Auf einem Hügel in der Nähe von Maku treffen wir seit drei ein halb Monaten zum ersten Mal wieder ausländische Touristen. Georg und Susanne aus Deutschland warten bereits seit einigen Tagen auf die Bewilligung zur Grenzüberquerung. Wir kannten die beiden bisher nur von Online Kontakten. Gemütlich sitzen wir zusammen und haben uns viel zu erzählen. Auch unsere Hunden geniessen es wieder einmal Gesellschaft zu haben.

Nach zwei Tagen, am 28. Juni, verabschieden wir uns von Ihnen und fahren gespannt die restlichen Kilometer weiter bis zur Grenze Bazargan / Gürbülak. Auf der Iranischen Seite klappt das Erledigen der Formalitäten langsam aber gut. Dann stehen wir vor einem doppelten geschlossenen Tor zur Türkei. Wir sind eigentlich angemeldet, machen uns bemerkbar und überreichen die schriftliche Genehmigung. Wir werden gebeten einen Moment zu warten… wir warten… Nach längerer Zeit werden wir informiert, dass die Passkontrolle nicht informiert sei und uns nicht abfertigen will. Glücklicherweise haben wir eine Notfallnummer zur Schweizer Botschaft in der Türkei, die wir bei Problemen wählen können. Es wirkt Wunder! Bald darauf öffnen sich die Grenztore und wir werden persönlich zur Passkontrolle der LKWs begleitet, das Auto wird kurz kontrolliert und dann haben wir freie Fahrt, Juhui!

Iran Teil 4 (23.04.-24.05.2020)

In der Prärielandschaft mit den sanften Hügeln im Hintergrund gefällt es uns so gut, dass wir gleich zwei Tage bleiben. Ab und zu kommt der Hirte mit seiner Schafherde vorbei, begleitet von seinem imposanten Herdenschutzhund. Es herrscht Gewitterstimmung und ein Sandsturm baut sich auf.


Ab und zu werden wir noch von der Polizei kontrolliert, sie wollen die Pässe sehen und wissen wohin wir fahren möchten. In der Wüstenstadt Gonabad werden wir von der Polizei sogar bis zu unserem Ziel, dem Qasabeh Qanat World Heritage Site eskortiert und eine Führung wird eigens für uns veranlasst an der die Polizisten ebenfalls interessiert teilnehmen. Qanat ist ein System unterirdischer Wasserkanäle die über weite Strecken aus den Bergen Wasser in die fruchtbaren Ebenen und Städte bringen. Derjenige von Gonabad bringt seit 2250 Jahren über eine Distanz von 34 Kilometern und einer Tiefe bis zu 300 Metern das ganze Jahr über Wasser in die Stadt und die Gärten.


Gewitterstimmung unterwegs
Rund um Sabzevar werden in vielen Werkstätten Adobe Ziegel hergestellt und gebrannt.


In den Hügeln zwischen Mandelbäumen befindet sich ein kleiner Bach. Nach langer Zeit in der Wüste sehr willkommen um Wäsche zu waschen und zu trocknen.


Fantastische Aussicht von unserem Übernachtungsplatz auf 2000 m Höhe über die frühlingshaften Felder.


Nach einem kurzen Besuch zum Einkaufen in Bojnurd fahren wir wieder in den Bergen weiter und finden einen weiteren einzigartigen Übernachtungsplatz hoch über den Feldern.


Abwechslungsreiche Landschaft unterwegs.


Zuhinterst in einer Kiesgrube finden wir einen passenden und ruhigen Platz. Am nächsten Tag machen wir nach und nach Bekanntschaft mit der Belegschaft die von unserem Sam begeistert ist. Sie bedeuten uns, dass sie es schätzen, wenn wir da bleiben. Wir werden regelrecht verwöhnt mit frischem Brot und Wassermelone. In den Bergen können wir wandern und die vielfältige Flora und Fauna bewundern. Vor allem die Vögel haben es uns angetan. Die Fasan Hühner gackern in der Nähe und Wiedehopfe fliegen um die Wette. Als wir nach zwei Tagen vor dem Weiterfahren unsere Wassertanke auffüllen, bedeuten uns die Kiesgrubenmitarbeiter wir sollen doch noch bleiben. Aber einmal Nomade bleibt Nomade…


Feuertempel im kleinen Bergdorf


Unterwegs in Golestan


Immer beliebt frisches Brot aus der Bäckerei


Reise durch die Berge des Alborz


Im malerischen Städtchen Bastam besuchen wir die alte, interessante Grabanlage des Sufi-Meisters Bastami und die Moschee. Wir dürfen uns die Gebäulichkeiten auch von Innen ansehen und bewundern die schöne über 1000 Jahre alte Stuckarbeit.


In den Bergen finden wir diesen wunderschönen Platz zum Wandern und Übernachten.


Abwechslungsreiche Fahrt von den Bergen bis ins hügelige Tiefland in der Nähe der turkmenischen Grenze. In der Provinz Golestan sind 80 % der Einwohner Turkmenen.


Joe schafft es Sam auf der Hügelkuppe von Khaled Nabi flach zu parken. Die Aussicht ist atemberaubend und das Wetter perfekt!


Am nächsten Tag wandern wir hinauf zum Grabbau des Propheten Khaled mit einem einfachen Kuppelbau. Steigen dann hinunter zu einem geheimnisvollen alten Friedhof mit Steelen. Turkmenische Stämme haben hier vor langer Zeit ihre Toten beerdigt.


Nach zwei Tagen in dieser einzigartigen Landschaft fahren wir weiter und erreichen bald flaches Kulturland mit riesigen Weizenfeldern und kleinen turkmenischen Dörfern. Es wird Zeit einen Übernachtungsplatz zu suchen, was in Gegenden mit ausschliesslich Kulturland etwas schwieriger ist. Campingplätze hat es im Iran so gut wie keine. Wir suchen uns eine kleine Naturstrasse aus, die in die Felder führt und fahren ein Stück weit hinein. Zu Fuss machen wir uns auf um die nähere Umgebung. zu erkunden. Der Herr auf dem Kartoffelacker kommt fragend auf uns zu. Wir machen ihm mit unseren geringen Farsi Kenntnissen verständlich, dass wir Schweizer Touristen hier gerne für eine Nacht stehen möchten. Er schüttelt jedoch den Kopf und spricht drauf los – keine Chance etwas zu verstehen. Dann zückt er sein Mobil und ruft Verstärkung um unser Problem zu lösen. Inzwischen lädt er uns freundlich lachend ein auf einen Rundgang im Kartoffelacker.

Wir radebrechen mit Gestik und etwas Farsi, erfahren so doch einiges über Familie und Feldbau. Die Verstärkung, der Gemeindepräsident, ist angekommen, spricht aber ebenfalls kein Englisch. Er ruft aber einen Freund aus der Stadt an, der Englisch kann und überreicht uns sein Mobil. Bald einmal verstehen wir was das Problem ist. Sie haben Angst um unsere Sicherheit und glauben, dass es für uns alleine in den Feldern gefährlich sein könnte. Wir erklären, dass wir schon seit drei Monaten im Iran sind und uns noch nie unsicher gefühlt haben. Ob das denn eine gefährliche Gegend sei? Sie verneinen das sofort, aber 10 % Gefahr sei halt schon da und das möchten sie im Dorf auf keinen Fall riskieren. Inzwischen haben sich noch andere Schaulustige hinzugesellt, gewartet wird auf den Übersetzer und Erinnerungsfotos werden gemacht.


Der sehr gut englisch sprechende Joseph trifft nach einiger Zeit ein und erkennt die Bedürfnisse aller rasch. Wir werden gefragt ob es uns recht sei etwas weiter zu fahren zum Bohrturm für Grundwasser. Da übernachte auch der Arbeiter und wir seien da in Sicherheit. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Lösung, werden noch dahin begleitet und sie versichern sich, dass wir auch nichts weiter benötigen.


Mit Joseph, der uns sehr sympathisch ist und selbst viel Reise Erfahrung hat, vereinbaren wir ein Treffen in Aghala. Er möchte uns gerne seine Stadt und die Umgebung zeigen. Wir sind zwei Tage lang Gast bei Joseph und seiner Mutter und stehen mit Sam in ihrem Garten. Die angesammelte Wäsche dürfen wir waschen lassen, auch wenn das Wetter den Trocknungsvorgang nicht allzu sehr unterstützt.


Aghala ist eine typisch turkmenische Kleinstadt. Die Frauen tragen lange Röcke und bunte grosse Kopftücher. Die alte Ziegelbrücke die über den Fluss führt stammt noch aus der Zeit der Safaviden. Wir besuchen einen Teppichbazar und bewundern die rot gemusterten Turkmenen Teppiche. Obwohl wir nichts kaufen, werde ich mit einem schönen turkmenischen Kopftuch beschenkt.


Joseph fährt mit uns nach Gorgan, einer modernen iranischen Stadt am Fusse der Berge. Wir geniessen es über den alten Bazar zu schlendern. Danach schauen wir uns einige alte Gebäude an die erfreulicherweise in Gorgan noch erhalten und gepflegt sind. Lunch gibt es nach einem Waldspaziergang im eigens für uns geöffneten Gold Cafe, das Ghafour dem Schwager von Joseph gehört. Das traditionelle Turkmenische Essen hat die Mama von Joseph für uns gekocht. Es hat prima gemundet!


Am nächsten Tag fährt Joseph mit uns in die Turkmenensteppe. Wir wandern um den Schlammvulkan Garniarik und haben auch einen tollen Rundblick über Landschaft mit den Weizenfeldern. Darunter sind auch die Felder von Joseph. Sie werden nicht bewässert, geerntet wird nur einmal im Jahr und der Ernteertrag ist vom Regenfall abhängig. Bereits sein Grossvater hatte hier seine Felder.


Etwas weiter stossen wir auf die Reste des alten Alexander- Wehrdamms, ähnlich der Chinesischen Mauer, der über 160 km lang war und die Ebene vor dem Einfall Zentralasiatischer Völker schützte. Leider sind die gebrannten Lehmziegel abgetragen und für andere Zwecke verwendet worden.


An der seit anfangs März stillgelegten Turkmenischen Grenze nehmen wir symbolisch Abschied von unserem Plan als nächstes Land durch Turkmenistan zu reisen, weil diese Grenze wohl als eine der Letzten öffnen wird.


Nach zwei Tagen verabschieden wir uns von unseren Turkmenischen Gastgebern welche unseren Aufenthalt so interessant gestaltet haben. Wir wollen als nächstes sehr sehenswerte aber abgelegene Ziele anfahren. Von der auf Meereshöhe liegenden Stadt Kordkuy aus fahren wir durch dichten Wald (hier Dschungel genannt) steil den Berg hinauf bis wir auf 2000 m Höhe eine einigermassen flache Lichtung finden die sich gut als Übernachtungsplatz eignet. Wir können sogar weit unten das Kaspische Meer erkennen.


Am nächsten Tag fahren wir nur noch auf Piste (Naturstrasse) weiter über den Pass hinunter in ein abgelegenes, kaum bewohntes Tal. Bereits von weitem sieht man den alten Grabturm Mil-e Radkan, der zu Ehren eines Lokalherrschers in dieser einsamen Gegend erstellt wurde. Wir verweilen für eine Kaffeepause und geniessen einmal mehr einen feinen Nespresso aus unserer eigenen Cafeteria. Die Piste durch das Jahan Nama Tal wird schmäler und holpriger, der Bach mäandert durchs Tal. Zum Glück ist das Wetter schön und trocken. Die Piste wäre bei nassen Verhältnissen sonst schwierig zu befahren.


Der Platz für die zweite Nacht auf diesem Abstecher liegt mitten im Tal bei uralten Weiden die an Wasserläufen stehen. Joe ist so begeistert vom sauberen Wasser, dass er sogar mit Hilfe unserer Tauchpumpe, dem Wasserschlauch und der Waschbürste den sehr schmutzigen Sam wieder auf Hochglanz bringt.


Auf abwechslungsreicher Fahrt durch die Berge erreichen wir eine verlassene Alpweide auf der wir unser nächstes Nachtlager beziehen. Fast immer erkunden wir zunächst zu Fuss die Gegend wo wir uns niederlassen. Hier ist es besonders schön und erinnert uns stark an die Alpen in der Schweiz.


Wir sind nicht mehr weit von unserem nächsten Ziel entfernt. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die einzigartigen Sinterterrassen von Badab Surt. Wir sind begeistert von diesem gelb bis orangefarbigen Naturphänomen in dieser wunderbaren Bergregion. Dieser Abstecher war in keinem unserer Reiseführer beschrieben. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt und es hat uns sehr glücklich gemacht dies erleben zu dürfen.


Häufig treffen wir Hirten mit ihren Schaf- und Ziegenherden an. Manche sind von ihren Hunden begleitet, die die Herde vor Raubtieren schützen sollen. Wir beobachten häufig, dass der Hirt selbst losrennt um die ausscherenden Schafe zurück zu holen und nicht wie bei uns der Hund die Tiere zurück treibt.


Grosse Aktivität ist in den unzähligen Reisfeldern im Gange. Vom Gebirgstal bis an die Küste des Kaspischen Meeres wird Reis angebaut. Mittels ausgeklügelter Bewässerungssystemen werden die Felder vor dem Setzen geflutet. Jedes einzelne Feld ist von einem kleinen Damm umgeben, der auch gepflegt werden muss. In den dichten hellgrünen kleinen Felder wachsen die Setzlinge, die dann zunächst Bündelweise auf die grösseren Felder verteilt werden, um dann von Hand einzeln in die Erde gesteckt zu werden.


Auf dem Weg zum Kaspischen Meer machen wir Halt in Sari um Einkäufe zu machen und den Uhrenturm zu sehen.


In Babolsar finden wir auf Anhieb einen geeigneten Parkplatz am Strand und unternehmen den ersten Strandspaziergang seit langem. Glücklicherweise gibt es hier keine Verbotsschilder, es hat an dem breiten Strand Platz für alles. Gegen Abend füllt sich der Parkplatz, da Ramazan (Fastenmonat) ist, treffen sich die Leute gegen Abend um nach Sonnenuntergang gemeinsam zu Essen, dies am liebsten im Freien. Wir treffen einige nette Leute die Englisch sprechen.


Weniger Glück haben wir am nächsten Strandplatz in Chusla. Am späten Nachmittag noch ein ruhiger Platz, scheint sich Abends die ganze Stadtjugend hier zu treffen und im nahesten Picknick Häuschen Party zu feiern.


Ruhige Nächte haben wir in diesem wasserreichen Tal.


Das malerische Bergdorf Javaherdeh liegt auf 2000 m. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wir essen einen Kebab in einem originellen Alpbeizli das über einem Wasserfall gebaut wurde.


Es ist spät geworden und wir suchen nach einem ruhigen flachen Platz den wir zum Glück im kleinen Bergdorf Kian Rud finden. Die Ruhe in dem Dorf gefällt uns so gut, dass wir drei Tage bleiben. Wir haben nette Nachbarn, die uns willkommen heissen und ab und zu auf einen Schwatz vorbeikommen und lokale Spezialitäten mitbringen. Die Wanderung zur Kuhweide erinnert uns stark an die Alpen in der Schweiz.

Iran Teil 3 (28.3.-22.4.2020)

Wir verbringen ein paar wunderschöne Tage bei den Sanddünen in der Nähe von Yazd. Am 27. März erreicht uns da die freudige Nachricht, dass Joe zum dritten Mal Grossvater geworden ist. Silvia, Joes Tochter, hat einem gesunden Jungen das Leben geschenkt.

Am nächsten Tag fahren wir in die Stadt um das Visum zu verlängern. Weil wegen Corona alle Grenzübergänge zum Iran geschlossen sind, scheint sich unser Aufenthalt länger als vorhergesehen auszudehnen. Der Herr bei der Immigration Polizei ist sehr freundlich und spricht ausgezeichnet Englisch. Er verlängert unsere Visa ohne weiteres um 60 Tage.
Wir haben anschliessend vor nach Meybod zu fahren und auf dem Weg dorthin Diesel zu tanken. Aber es ist kein Rauskommen aus der Stadt. Bei allen Ausfahrtsstrassen die wir anfahren versperren Erdhaufen den Weg. Der Verkehr soll so auf ein Minimum beschränkt werden.

Ein hilfsbereiter Herr der sich nach unserem Vorhaben erkundigt führt uns auf Schleichwegen zu einer Tankstelle mit Diesel Zapfsäule. Sein Sohn Hossein, der gut Englisch spricht, ist inzwischen auch dazu gekommen. Somit steht einer Unterhaltung nichts mehr im Wege. Er erklärt, dass nun im Iran der Lockdown gilt und auch sie nicht mehr arbeiten und zu Hause bleiben sollen. Sie organisieren dann die Dieselkarte des Onkels mit der Sam schlussendlich betankt wird. Geld wird keines angenommen dafür. Danach dürfen wir bei ihnen zu Hause unseren Wassertank auffüllen und werden mit Früchten und einem Take Away Essen aus einem feinen Restaurant beschenkt.


Den Plan aus der Stadt Yazd zu fahren begraben wir. Bei einem Stadtpark wollen wir uns einen ruhigen Parkplatz suchen und eine Zeit lang da bleiben. Die Parks sind zwar auch alle geschlossen, aber der Daneshjou Park scheint noch geöffnet zu sein. Für uns ist es ideal, wir können uns im schönen Park aufhalten und zu Fuss in der Stadt Lebensmittel einkaufen.


Bäckereien gibt es sogar mehrere in der Nähe. Frisches Brot, möglichst direkt aus dem Ofen ist bei den Iranern sehr beliebt.


Nach drei Tagen erhalten wir Abends Besuch von der Polizei die uns darauf hinweist, dass der Park geschlossen ist und das Auto nicht da parkiert werden darf. Unsere Papiere werden überprüft und es stellt sich heraus, dass es der Chef der Immigration persönlich ist, der unsere Visa verlängert hat. Sehr freundlich erteilt er uns daraufhin die Erlaubnis weiter beim Park zu stehen und auch den Park zu Nutzen. Wir sind sehr erfreut darüber.


Zu Fuss schlendern wir durch die interessante alte Wüstenstadt mit den vielen Windtürmen und Kuppeln. Es sind zwar kaum Leute unterwegs und alles ist geschlossen. Aber wir geniessen die Ruhe in den Gassen und auf den Plätzen. In einem Gespräch mit einem Englisch sprechenden Hostel Besitzer, drücke ich mein Bedauern aus, dass wir keine der beliebten Terrassen besuchen können um die Stadt von oben zu sehen. Spontan lädt er uns in sein, seit drei Wochen geschlossenes, Hostel ein um die Aussicht von seiner Terrasse aus zu geniessen. So geht es uns häufig, wir sprechen einen Wunsch aus, und jemand versucht diesen zu erfüllen.

Das Angebot von Früchten und Gemüse ist vielseitig und von sehr schöner Qualität. Wir decken uns alle paar Tage mit frischen Produkten ein.

Unser Wäschesack ist durch den Lockdown sehr umfangreich geworden. Beim zweiten Anlauf eine geöffnete Wäscherei zu finden, haben wir Glück. Noch am gleichen Tag können wir die frisch gewaschene Wäsche wieder abholen. Auch wenn die alten Industriemaschinen etwas ramponiert aussehen, erhalten wir alles sauber und gepflegt zurück.


Durch den Aufenthalt in der Stadt können wir in der Mercedes Garage einen Ölwechsel vornehmen lassen. Zuvor haben wir bei einem ersten Besuch abgeklärt ob sie das entsprechende Hochleistungsöl haben. Da neue Dieselfahrzeuge im Iran rar sind, mussten sie es aus Dubai einfliegen lassen.
Auf einem weiteren Rundgang durch die Stadt besuchen wir den Chackmack Platz und den Bazar.

Moscheen und Bazars werden noch längere Zeit geschlossen bleiben.
Am Samstag, dem 11. April dürfen verschiedene Geschäfte wieder öffnen. Es gibt zunehmend mehr Verkehr und Leute in der Stadt. Wir werden unruhig, die Reiselust macht sich bemerkbar und die Stadt wird uns zu laut. Wir verabschieden uns mit einem Besuch bei den Schwestern in der Kinder- und Mütterberatungs Klinik. Sie kamen ab und zu auf einen Besuch bei uns vorbei und wir genossen die Unterhaltung in Englisch mit ihnen.


Am Montag, 13. April setzen wir unsere Reise fort. Gemütlich fahren wir durch die Kavir Wüste. Nach kurzen Fahrstrecken suchen wir uns jeweils bereits am Nachmittag einsame und landschaftlich schöne Übernachtungsplätze. Wir geniessen es sehr wieder unterwegs zu sein. Das Wetter und die Temperaturen sind angenehm so dass wir unsere Mahlzeiten jeweils draussen einnehmen können.


In der Nähe von einem Dorf finden wir diesen schönen Platz bei einer Oase mit wunderschöner Aussicht. Beim Spazieren durch die Hügel erfreuen wir uns an dem Farbenspiel.

Unterwegs in den Bergen der Kavir Wüste.


An diesem schönen und abgelegenen Platz bekommen wir überraschend Besuch vom Hirten, der seine Schafe melken geht. Die Iraner machen sehr gerne Fotos von uns, lassen sich dann aber auch gerne fotografieren.


Nach 400 km erreichen wir zum zweiten Mal auf unserer Reise, die Oasenstadt Tabas. Bei der Einfahrt werden wir zunächst von der Polizei überprüft, darauf wird uns die Fahrt freigegeben und wir können unsere Einkäufe erledigen. Wir staunen über die üppige Vegetation in dieser Wüstenstadt. Dies ist dank dem reichlich fliessenden Wasser aus den Bergen und einem ausgeklügelten Bewässerungssystem möglich.

Als wir unsere Wassertanks auffüllen, sprechen uns die Radfahrer Khosef und Hamed in einwandfreiem Englisch an. Beide sind Lehrer und unterrichten zur Zeit Online, da die Schulen wegen Corona bereits seit sechs Wochen geschlossen sind. Die Unterhaltung mit den Beiden ist interessant und sie würden uns gerne nach Hause einladen. Was wir jedoch wegen den herrschenden Umständen dankend ablehnen.


Die Ziegenherde zieht an unserem Platz in der Nähe von Tabas vorbei.


Wüstenblumen in ihrer Vielfalt


Ab und zu gibt es frisch gebackenes Brot aus unserem Omnia Backofen.

Oasendorf in der Nähe von Tabas.


Hier fühlen wir uns wie auf einer Alp in den Bergen.


Wir durchqueren die Lut Wüste und staunen wie frühlingshaft grün sie hier ist.


Vor Birjand zweigen wir aufs Gerat wohl ab in die Berge, auf der Suche nach einem schönen Übernachtungsplatz. Das hat sich sehr gelohnt, wir sehen skurrile Felsformationen, kleine Bergdörfer umgeben von grünen Gärten.

Auch finden wir einen interessanten Platz zum Bleiben den wir uns zuerst zu Fuss ausgesucht hatten. Den Rest des Nachmittags verbringen wir gemütlich mit Lesen, Sonnen und Kochen. Mit der Dämmerung wird Juvi ganz aufgeregt, er bellt, sträubt die Haare und markiert eifrig die Umgebung. Wir beruhigen ihn, entdecken dann aber zuoberst auf einem nahen Hügel die Shilouette eines Wolfes, der lange Zeit zu uns hinunter blickt um dann zwischen den Felsen im Dunkel zu verschwinden.


Die Weiterfahrt durch die Berge ist atemberaubend schön und zum Teil fahrtechnisch recht anspruchsvoll.


In Birjand kaufen wir unser Gemüse und Obst seit langem wieder auf einem Markt ein, wir freuen uns sehr darüber.


Wir haben häufig Kontakt mit unseren Familien und Freunden zu Hause und sind sehr froh, dass sie gesund und guten Mutes sind. Auch uns geht es gut, wir sind gesund und haben im Iran immer noch einiges zu sehen. Darüber sind wir sehr dankbar. Pläne zu machen ist aber leider noch zu früh, da die Grenzen zum Iran noch immer geschlossen sind.

Iran Teil 2 (2.3.-27.3.2020)

Die Fähre von Sharjah nach Bandar Abbas ist mit Passagieren ausgebucht, die Aufregung ist gross, da es ja ins Corona Krisengebiet Iran geht. Wir dürfen ohne weiteres im Reisemobil übernachten und verlassen das Auto erst am Morgen wieder als die Fähre anlegt. Die Gesundheitspolizei kommt an Bord und misst bei allen Passagieren Fieber. Wir sind OK und erhalten später dafür ein Gesundheitszeugnis und Atemmasken.

Am Nachmittag ist die langwierige und komplizierte Einreise mit den Fahrzeugen endlich abgeschlossen und wir dürfen Losfahren. Vergeblich bemühen wir uns darum eine Autoversicherung abschliessen zu können. Zum einen sind die Agenturen wegen Corona zu, oder nur morgens geöffnet. Wir übernachten deshalb ausnahmsweise im Stadtpark am Meer. Es ist noch immer lebhaft in der Stadt. Man sieht Leute beim Einkaufen und Sport treiben im Park. Beim Frühstück im Park können wir den Flamingos bei der Nahrungssuche zusehen.


Die Autoversicherung ist bald gelöst und wir sind froh, die Stadt hinter uns zu lassen. Die Landschaft ist erstaunlich grün, ein starker Wind bläst und die Luft ist staubgeschwängert.


Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz oberhalb von einem Fluss. Kurz vorher haben wir die Alleinreisende junge Ines aus Deutschland angetroffen, die sich gerne für ein paar Tage uns anschliesst.


Das Diesel Tanken im Iran ist eigentlich nur mit einer staatlicher Karte möglich. Wir finden zum Glück immer LKW Chauffeure die uns gegen Bezahlung ihre Karte zur Verfügung stellen. Der Literpreis ist mit 4 Rappen extrem günstig. Allerdings ist die Qualität auch extrem schlecht. Wir hoffen fest, dass der moderne Motor von Sam dies aushält.


Auf dem Weg nach Bam besuchen wir eine antike Ausgrabungsstätte bei Jiroft. Es handelt sich dabei aber nicht um die 5000 Jahre alte Stätte die wir ursprünglich besuchen wollen, sondern um eine frühislamische Stadt.


Die aus Adobe gebaute Festungsstadt Bam können wir zum Glück noch besuchen. Alle Shops und Cafés sind allerdings geschlossen. Es hat auch kaum andere Leute unterwegs. In der Stadt finden wir kleine Geschäfte die geöffnet sind und so können wir uns mit frischen Esswaren eindecken.


Die Fahrt in die Wüste Lut führt uns durch die Berge wir bewundern die grosse Farbenpracht. Unser Ziel ist der Keshit Canyon, eine Oase mitten in der Wüst. Das Wasser im Bach ist allerdings salzig.


Idyllisches Oasendorf am Fuss der Berge. Backsteinhaufen sieht man oft vor den Häusern und ist wohl Vorrat für kommende Bautätigkeiten.


In Mahan fahren wir zum Garten Bag-e Shahzadeh, der wunderschön angelegt ist mit Wasserläufen und schattenspendenden Bäumen. Leider ist er wegen Corona geschlossen und wir können nur einen kleinen Teil besichtigen.


Mehr Glück haben wir bei der zweiten Sehenswürdigkeit der kleinen Stadt. Das prächtige Grabmahl des Sufimeister Nematollah dürfen wir uns mit Begleitung ansehen.


Für drei Tage fahren wir wieder in die Wüste Lut und übernachten an verschiedenen Offroad Plätzen bei den Kalouts. Diese Formationen sind durch Wind, Sand und Wasser entstanden. Am zweiten Tag weht starker Wind und taucht die Wüste in ein diffuses mit Sand geschwängertes Licht.


Die Lut gilt als eine der heissesten Gegenden der Welt, es werden bis 70° erreicht. Die Wüstenbewohner haben unterirdische Wohnräume bis auf den Grundwasserspiegel gegraben. Bei grosser Hitze im Sommer bleiben diese angenehm kühl.


Auf der Fahrt tiefer hinein in die Wüste trauen wir unseren Augen nicht, ein leuchtend grüner Salzsee liegt vor uns, ein Wunder der Natur. Etwas später gibt es eine längere Umfahrung, weil die Strasse von einem reissenden Fluss überschwemmt ist. Auch weiter, in der trockenen Wüste sieht man vielerorts Spuren von reissenden Wassermassen, die jeweils von den Bergen fliessen.


Nach drei erlebnisreichen Tagen mit schönen Wanderungen, Ruhe geniessen, Brot und Apfelstrudel backen fahren wir bei strahlendem Wetter wieder zurück über die Berge nach Kerman.


Unterwegs tanken wir kurz vor der Passhöhe noch Wasser aus dem Bergbach.

In Kerman können wir wieder einmal Dollars in Iranische Rials wechseln: für 300 $ erhalten wir 45 Millionen Rials! Was für ein Gefühl! Tatsächlich können wir mit diesem Geld sehr lange auskommen, denn die Nahrungsmittel und Diesel sind extrem günstig. Wegen Corona sind Museen und Restaurants geschlossen.
Wir dürfen in der Stadt beim Hotel Akhavan stehen und geniessen am Abend das feine Essen im noch geöffneten Restaurant.


Der Bazar von Kerman ist einer der schönsten und authentischsten von Iran. Wir lassen uns beim durchschlendern vom orientalischen Charme bezaubern, obwohl mehrere Geschäfte geschlossen sind.


Wir suchen einen Tierarzt auf um für Juvi die Tollwutimpfung aufzufrischen. In der modernen Praxis von Peyvan werden wir herzlich willkommen geheissen und Juvi lässt die Impfung problemlos über sich ergehen. Sogar einen grossen Sack deutsches Qualitäts- Hundefutter können wir kaufen. Wir waren schon etwas in Sorge ob wir im Iran Hundefutter finden werden.


Und wieder raus aus der Stadt zu einem schönen Übernachtungsplatz in den Bergen bei einer Karawanserei. Es ist so ruhig hier und gefällt uns so gut, dass wir gleich 2 Tage bleiben.


Langsam fahren wir nordwärts durch die Wüste Lut. In der Oase Ravar werden Pistazien angebaut deren Bäume sich zur Zeit noch im Winterkleid präsentieren.


Beim geschlossenen Thermalbad können wir das heisse Wasser nur ausserhalb testen.


Wir finden immer wieder schöne ruhige Offroad Plätze zum Übernachten.


Tabas ist eine beschauliche Kleinstadt mitten in der Wüste. Wasser aus den Bergen ist genügend vorhanden. Die Strassen sind gesäumt mit Palmen und Blumenrabatten. Wir kaufen Gemüse und Obst sowie frisches Brot ein. Dann machen wir uns auf die Suche nach einer Wäscherei da unser Wäschesack überquillt. Leider ist die Wäscherei geschlossen, aber dank der Hilfe von Anwohnern können wir unsere Wäsche beim Nachbar deponieren. Er versichert uns, die Wäsche abzugeben, wenn die Wäscherei gegen Abend öffnet.


Der schöne Garten, den wir noch besuchen wollen ist leider ebenfalls geschlossen. Wir betrachten ihn so gut wie möglich von aussen.

Anschliessend fahren wir in die Berge und finden erneut einen wunderschönen Stellplatz.


Gespannt fahren wir am nächsten Tag zur Wäscherei. Ob die Übergabe von unserer Wäsche wohl geklappt hat… Ja es hat geklappt, der junge Herr überreicht uns zudem einen Brief vom hilfsbereiten Nachbar. Welche Überraschung, er schreibt uns, dass er die Wäsche bereits für uns bezahlt habe und wir dies als Geschenk annehmen sollen. Wir sind gerührt, was für eine liebe Geste. Die Iraner erleben wir immer wieder als sehr hilfsbereite und freigiebige Menschen.


Obschon es uns in Tabas sehr gut gefällt, reisen wir langsam weiter und erleben die angrenzende grosse Wüste Kavir in ihrer Vielfältigkeit.


Riesiger Salzsee in der Wüste Kavir


In der Oase Khor machen wir eine Pause um Wasser zu tanken das zuerst von Joe vorgekostet wird. Wasser wird seit alters her in Quanaten, das sind unterirdische Kanäle, durch die Stadt geleitet.


Die französische Familie, die mit uns auf der Fähre war, hat auf einer Farm in der Kavir eine Bleibe gefunden. Wir machen auf der Durchfahrt einen kurzen Besuch bei ihnen. Schön zu sehen, dass sie es in der dörflichen Abgeschiedenheit gut haben und sie gut versorgt sind.


Oasendorf mit zum Teil renovierten Adobehäusern.


Unterwegs in der Kavir


Fotoshooting mit jungen Iranern und Juvi beim Wasserspeicher in der Wüste.


Auch wir bleiben zu Hause, zwar an wechselnden Standorten, aber immer mit der nötigen Distanz.


In der Wüstenstadt Yazd wollen wir unser Visum verlängern lassen. Bereits bei der Einfahrt weisen viele Plakate auf die Gefahr vor dem Corona Virus hin. Die Strassen sind fast leer.


Leider ist das Büro für Visa wegen dem Neujahrsfest noch geschlossen. Wir fahren ins Stadtzentrum und besuchen die wunderschöne Altstadt. Hotels, Cafés und Restaurants sind verständlicherweise geschlossen. Die Stadtführer, die wir bei der Freitagsmoschee antreffen, erzählen uns, dass vor einem Jahr um diese Zeit die Gassen und Plätze voll von Besuchern waren.


Natürlich benutzen wir den Stadtbesuch um Einkäufe für unseren täglichen Bedarf zu machen. Bei einer Bäckerei können wir noch ofenwarmes Brot kaufen und der Obst- und Gemüseladen ist gut bestückt mit frischen Waren.


Wir ziehen uns danach gerne wieder in die Einsamkeit der Wüste zurück und finden nicht weit entfernt einen pittoresken Platz zwischen den Sanddünen. Hier bleiben wir erstmal bis wir in vier Tagen einen erneuten Versuch in der Stadt machen um unsere Visa zu verlängern.

VAE Teil 2 (26.2.-1.3.2020)

Der Grenzübertritt vom Oman nach Al Ain in den VAE verläuft glücklicherweise reibungslos. Wir sind froh, dass es keine Probleme wegen unserem Hund Juvi gibt, haben wir doch von anderen Reisenden gehört, dass sie zurückgewiesen wurden weil die enorm strengen Bestimmungen der VAE nicht erfüllt wurden.


Wir besuchen kurz nach der Grenze den Kamelmarkt.


Es ist uns zu heiss um die Stadt zu besichtigen. Nach dem feinen Mittagessen in einem türkischen Restaurant fahren wir dann gestärkt weiter Richtung Abu Dhabi.
Eine Kamelrennbahn zu sehen hat uns schon seit längerem interessiert. Deshalb fahren wir zur Rennbahn von Abu Dhabi. Es ist Mittwoch, daher finden nur Trainings statt. Wir sehen dennoch viele Trainierende, zum Teil werden die Kamele geritten und andere mitgeführt. Oft werden sie von Autos auf einer Nebenbahn begleitet und hupend angefeuert, was offenbar auch bei den Rennen zugelassen ist.


Wir übernachten ungestört und ruhig neben der Rennbahn.


Einkaufen ist eine weitere beliebte Sportart in den Emiraten. Auch für uns ist es wieder einmal Zeit die Vorräte aufzufüllen und uns dank dem riesigen Angebot den einen oder anderen exklusiveren Wunsch zu erfüllen.


Die Falken sind wohl das beliebteste Haustier der Emiratis. Wir nehmen an einer interessanten Führung durch das Falkenspital in Abu Dhabi teil. Hier werden Falken zur Pflege und operativen Eingriffen gebracht. Dank den Lederhauben mit denen der Kopf bedeckt ist, warten die Vögel geduldig auf ihre Behandlung.


In der gleichen Siedlung befindet sich die staatliche Saluki Zuchtstätte. Diese Hunde sind schon seit Urzeiten Begleiter der Wüstenbewohner. Sie werden für die Jagd trainiert und bilden oft zusammen mit Falken ein Team.


Leider ist der Besuch auf der Botschaft von Turkmenistan erfolglos, da sie zur Zeit keine Visa erteilen und die Grenze zum Iran geschlossen ist. Reisen wird zunehmend schwieriger, wir erhalten zudem die Information, dass die Fähre in den Iran den Betrieb eingestellt hat. Trotz der Enttäuschung unternehmen wir einen Bummel auf der Uferstrasse Corniche in Abu Dhabi.


Zum Übernachten fahren wir raus aus der Stadt zum Wetland. Es scheint ein Angler- und Flamingo Paradies zu sein.


Eigentlich haben wir uns darauf eingestellt in den Emiraten zu bleiben bis die Grenzen wieder offen sind. Dann erhalten wir die Info, dass die Fähre am 1. März noch einmal fährt. Also packen wir die Gelegenheit und besorgen uns in Sharjah ein Ticket. Die Agentur wird fast gestürmt von Personen die nach Bandar Abbas reisen wollen. Nur drei Fahrzeuge von Overlandern wollen die überteuerte aber einzige Fähre in den Iran benutzen.

Oman Teil 2 (23.01.-24.02.2020)

Auf der Fahrt in den Süden unternehmen wir immer mal wieder Abstecher an die Küste. In den kleinen Fischerorten leben zumeist Beduinen, die vom Fischfang leben, aber auch Viehzucht betreiben. Belohnt werden wir mit ruhigen Übernachtungsplätzen und schöner Aussicht auf die Küste.

In Duqum, einer aufstrebenden Stadt wollen wir unsere Vorräte wieder einmal auffüllen. Leider ist es Freitag und die Geschäfte sind zu. Obwohl Feiertag aber dank den indischen Gastarbeiter wird gebaut. Diejenigen die frei haben bevölkern die Strassen, keine einzige Frau ist auszumachen.

Kurz danach wird die flache Landschaft abwechslungsreicher, die Strasse windet sich durch einen Canyon zur Küste hinunter. Plötzlich knallt es heftig an die Windschutzscheibe, dann immer dichter werdend fliegen uns riesige Heuschrecken entgegen. Der Wind ist stark und sie scheinen dagegen anzukämpfen. Ganze Schwärme sitzen auf der Strasse und fliegen kurz auf um dann vom SAM erfasst zu werden. Es ist ein grausiges Schauspiel. Den wunderschönen Strand besichtigen Juvi und ich nur kurz, da auch hier die Heuschrecken in Scharen umherfliegen. Joe schaut sich inzwischen die Bescherung an SAMs Schnauze an.

Die Strasse führt nun direkt der zum grossen Teil steilen Küste entlang mit wunderbaren Ausblicken. Die unbekannten Bäume, die wir bei einem Halt betrachten, sind tatsächlich Weihrauchbäume.

Eine grosse Kamelherde wandert auf der Strasse zum nächsten Strand. Der Kameltreiber selbst ist mit dem Auto unterwegs um die Tiere an den richtigen Ort zu begleiten. Wir freuen uns, diese erhabenen Tiere eine Zeitlang hautnah beobachten zu können.

Da der Wind immer stärker wird, und stürmisches Wetter auch für die nächsten Tage vorhergesagt wird, fahren wir in das geschützte Palmen Wadi. Hier spüren wir den Wind nicht so stark, die Idylle ist durch die Palmengruppen und die Felswände perfekt und der grosse Frischwasserpool ist wunderbar erfrischend zum Schwimmen. Weil wir schon recht früh hier angekommen sind, haben wir Lust auf etwas Selbstgebackenes. Also backt Iris in unserem Omnia Backofen einen Apfelstrudel, den wir anschliessend genussvoll verspeisen.

Tauchen im Oman ist ein langgehegter Traum von Iris. Bei Mirbat gibt es eine Tauchbasis die von Europäern geführt wird und 20 verschiedene schöne Tauchgebiete anfährt. Während drei Tagen geniesst Iris das gemütliche Schweben und Beobachten unter Wasser. Wir bleiben fünf Tage an dem schönen, ruhigen Platz in der Nähe des Strandes und der Tauchbasis. Abends nehmen wir die Gelegenheit wahr uns Mirbat anzusehen und auswärts Essen zu gehen.

Die Unterwasserfotos hat Beat aus der Schweiz zur Verfügung gestellt, der mit seiner Frau in den Tauchferien in Mirbat war und die zusammen mit Iris getaucht sind. Merci Beat!

Fahrt in die Berge und zum wasserreichen Wadi Darbat

Die holprige Piste zum schönen, einsamen Strand meistert SAM bestens. Belohnt werden wir mit interessanten Funden wie angespültem Krill und betrachten die Krebse welche sich als Baumeister auszeichnen.

Salalah liegt in einer fruchtbaren Ebene am Meer. Mitten in der Stadt liegen tropische Plantagen, zudem ist sie das Zentrum des Weihrauchhandels. Beim Besuch auf dem Weihrauchsouq können wir so manches ausprobieren. Gerne bieten die Händler ihre vielfältigen Produkte zum testen an. Leider kann sich Joe doch nicht entschliessen den Turban zu kaufen, der ihm so gut steht. Aber bei Weihrauchprodukten und Räucherequipement schlagen wir zu.

An der Salalah Beach hat es viel Platz und wir geniessen den Stadtaufenthalt auf diese Weise sehr.

Die Fahrt an die Grenze zum Jemen führt kurz nach Salalah durch die Berge. Die relativ neu gebaute Strasse erschliesst sehr abgelegene und schwer erreichbare Dörfer. Die Strasse wurde regelrecht quer durch die Berge geschnitten und schlängelt sich durch eine fast senkrechte Bergflanke hinauf.

Viehwirtschaft wird betrieben, öfters treffen wir neben Ziegen, Schafen und Kamelen auch stattliche Kühe an. Beim Aussichtspunkt wird mit dem Fernglas nach dem frei weidendem Vieh Ausschau gehalten.

Die Vegetation ändert sich, es wird grüner, die Bäume werden zahlreicher und es wachsen Pflanzen, die wir zuvor noch nicht gesehen haben.

Entspannt schlafendes Kamel

Dalkut, Omans südlichster Fischerort

Für die lange Rückreise zurück nach Muscat reisen wir auf der gut ausgebauten Strasse durch die Wüste Rub al Khali.  Kurz nach den Bergen befindet sich das grösste Weihrauchgebiet das für Besucher zugänglich ist. Die Bäume werden angeritzt, später wird das ausgetretene wohlduftende Harz gesammelt. Seit kurzem ist es gelungen junge Bäume zu kultivieren, obwohl dies früher unmöglich war und die Bäume nur wild wuchsen.

Flach zieht sich die Wüste über mehr als 700 km hin. Die Farbe wechselt von sanftem apricot, perlweiss bis kupferrot, der Horizont ist so weit, dass unsere Augen dies nicht mehr verarbeiten können und manchmal Wasser oder Sand wahrnehmen, wo gar nichts ist. Ungefähr alle 150 km hat es kleine Dörfer mit Tankstelle, Restaurant und manchmal Hotels, die Karawansereien von heute. Wir legen zwei Übernachtungsstops in der Wüste ein, wobei wir einfach einer Piste die von der Strasse wegführt folgen, um einen ruhigen, einsamen Platz zu finden.

Wasser tanken in der Wüste

Auf der Höhe der Masirah Insel verlassen wir die Route nach Muscat und fahren wieder an die Küste. Grosse Aktivität herrscht in den Fischerdörfern. Die Zeit ist ideal zum Fischen und unzählige kleinere Boote, aber auch die grossen traditionellen Dhaus sind draussen auf dem Meer.

Fussballplatz im Fischerdorf

Fun an der schönen Turtle Beach

Schildkrötenspuren zur Eiablage im Sand

Sur, die schöne weisse Stadt am Meer.

Dhau Werft in Sur

Unterwegs nach Muscat besichtigen wir noch das Sinkhole in welchem ein natürlicher Süsswasserpool entstanden ist.

Gleich nach Ankunft in Muscat, fahren wir zur Iranischen Botschaft um die Visa zu beantragen. Wir müssen zuerst den E-Visa Antrag ausfüllen. Es dauert eine Weile bis alle Dokumente in dem gewünschten Format geladen sind. Aber schlussendlich ist alles richtig ausgefüllt und wir werden am Schalter schnell bedient. Am nächsten Tag können wir die Visa abholen. Anschliessend suchen wir uns ein Restaurant und finden es im gut besuchten Turkish House. Das Essen hat uns gut geschmeckt. Wieder einmal etwas anderes als das meistens selbst gekochte Abendessen.

In einem Noblen Quartier füllen wir bei der Moschee den Wassertank. Die schönen Häuser sind um einen Park gebaut. Auch hier sind die im Oman häufig vertretenen Geschäfte vorhanden.

Wir haben für Freitagmorgen einen Besuch auf dem bekannten Tiermarkt in Nizwa vor. Deswegen halten wir den Aufenthalt in Muscat kurz und fahren am Donnerstag in die Bergregion von Nizwa.

Eine grosse Zahl Arbeiter ist zur Stelle, damit die Bauerei im engen Oasendorf schnell wieder zu Ende ist.

Noch vor dem Frühstück ziehen wir los zum Tiermarkt. Der grösste Anteil besteht aus Ziegen, aber es hat auch Schafe und Kühe. Es ist enorm interessant zuzuschauen wie die Tiere präsentiert und gehandelt werden.

Nizwa ist das regionale Zentrum mit einem grossen Fort und einem alten Ortskern aus Adobe Häusern die zum Teil bereits renoviert worden sind.

Viele Dörfer im Oman haben einen alten Teil, der aus Adobe gebaut ist und nicht mehr bewohnt wird, da die Omanis modern in neuen klimatisierten Häusern wohnen. Am Eingang des Wadi Tanuf stehen die Ruinen des alten Tanuf. Das alt bewährte Bewässerungssysstem (Falaj) bringt auch heute noch über grosse Distanzen das kostbare Nass in die Oasenplantagen.

Es ist eine atemberaubende Fahrt ins Wadi hinein. Mehrmals halten wir an um die steilen Felswände und die ausgespülten Felsen im trockenen Wadi zu bewundern. Das letzte Stück wandern wir bis zum kleinen Oasendorf Al Far. Die Bewohner kommen nur noch an den Wochenenden hierher um die Gärten und Tiere zu pflegen, weil auch sie nun eine neue bequemere Heimat haben wo die Kinder die Schule besuchen können.

Schon seit langem freuen wir uns auf die Wanderung entlang dem Grand Canyon des Jabal Shams, der mit 3000m der höchste Berg von Arabien ist. Schon die Anreise ist spektakulär.

Zu recht heisst die Wanderstrecke Balcony Walk. Immerzu hat man eine phantastische Aussicht auf dem Weg. Die Ziegen klettern leichtfüssig im steilen Gelände herum und lassen sich auch von Juvi nicht stören.

Wunderbarer Übernachtungsplatz mit Aussicht auf den Canyon

Die blauen Tanklastwagen für Trinkwasser trifft man überall im Oman an. Selbst die abgelegensten Dörfer werden so versorgt.

Am nächsten Tag machen wir eine Rundfahrt auf Piste durch abgelegene Dörfer des Jabal Shams. An den imposanten Landschaftsbildern können wir uns kaum satt sehen.

Im pittoresken Oasendorf Misfat al Abriyyin wandern wir auf den markierten Wegen durch die Gärten. Da es bereits langsam Zeit fürs Abendessen ist, suchen wir nach einem Restaurant. Es gibt hier ein paar schöne Gästehäuser. Wir haben Glück und dürfen mit den Gästen mitessen und sogar Juvi mit dabei haben.

Das Wetter ist heiss geworden, mittags hält man sich eigentlich lieber im Schatten auf. Das riesige Fort in Bahla wollen wir uns aber trotzdem nicht entgehen lassen.

Ganz in der Nähe gibt es schon wieder den Palast Jabrin zu besichtigen. Er wurde um 1670 als Wohnschloss des Sultans gebaut. Später wegen einem Bruderstreit befestigt und mit Wachtürmen ausgestattet. Die in der Oase geernteten Datteln wurden eingekellert. Der austretende Saft wurde aufgefangen und gesammelt und zum Teil zum Süssen verwendet, aber auch heiss gemacht um Feinde damit zu begiessen.

SAM zeigt schon seit längerem eine Add Blue Störung an und läuft mit verminderter Leistung. Wir sind ständig im Kontakt mit der Firma in Deutschland die uns Software liefern wollte die das vermeidet. Die passende Software für unser Auto hat die Tests auf einem baugleichen Sprinter noch nicht bestanden und so helfen alle Tipps nicht weiter. Die Drohung auf dem Display wird wahr, SAM fällt in den Notlaufbetrieb und fährt nur noch 20 km/h. Wir suchen nach einem geeigneten Platz wo wir einigermassen gut stehen bleiben können, auch wenn es länger dauert bis wir wieder flott sind.

Vier Tage und Nächte verbringen wir auf dem Parkplatz der grossen Moschee im Oasen Ort Amla. Wir machen dadurch ausgiebig Bekanntschaft mit den Ritualen der islamischen Glaubensgemeinschaft. Der Imam hat uns am ersten Tag erklärt, dass wir keinen Weihrauch verbrennen dürften, das störe in der Moschee. Am zweiten Tag hat er uns dann eine Tasche voll Früchte mitgebracht als Geschenk. Und sich dann jeden Tag erkundigt wie es gehe. Zum Glück können wir recht schöne Spaziergänge zu den Oasengärten unternehmen und im Schatten der Bäume Siesta machen. Es ist inzwischen hochsommerlich heiss geworden, zwar mit angenehm kühlen Nächten. Am vierten Tag ist das  Wochenende endlich vorbei und die Mercedes Benz Garage schickt einen Mechaniker mit dem notwendigen Mercedes Diagnosegerät vorbei. Am frühen Nachmittag ist die Fehlermeldung dann wieder gelöscht und wir können wieder weiterreisen. Was für ein tolles Gefühl, wieder mobil zu sein!

Die 5000 Jahre alten Bienenkorbgräber sehen wir uns jetzt halt mit 4 Tagen Verspätung an.

Im Wadi Dum können wir einmal ohne Fremdlicht und in Stille übernachten.

Die letzte Nacht im Oman verbringen wir beim Fort nahe an der Grenze zu Al Ain, VAE.

VAE und Oman Teil 1

Vereinigte Arabische Emirate (26.12.2019 – 02.1.2020)

Die Reise mit der Fähre in die VAE erfordert viel geduldige Warterei. Der administrative Aufwand scheint gross und schlecht koordiniert zu sein. Wir benötigen dazu mehr als zwei Tage. Es sind noch drei weitere Reisemobile an Bord und erst noch aus dem deutschen Sprachraum. So verkürzen wir uns die Wartezeiten gegenseitig mit dem Austausch von Reiseerlebnissen und Informationen. Die 12- stündige Überfahrt  verläuft reibungslos und wir können die Nacht im eigenen Bett verbringen.

Als wir endlich aus dem Hafenareal rausfahren können ist es schon bald Abend. Wir fahren zur Zawra Beach, die etwas ausserhalb von Sharja liegt.

Wie sind wir erstaunt, dass so viele Leute offenbar die gleiche Idee hatten und den Strand in ein riesiges Picknick- und Festareal verwandelten. Müde sinken wir schon recht früh ins Bett wo uns die Musik der Partygemeinde rhythmisch in den Schlaf begleitet. Am nächsten Tag erfahren wir, dass an diesem Strand Feuer zu machen erlaubt ist und deshalb die Emirati zum Teil von weit her anreisen um sich hier mit Familie und Freunden zu treffen und gemeinsam zu kochen. Unsere Nachbarn, eine grosse Familie die aus Palästina stammt, lädt uns ein ihr Festmahl mit ihnen zu teilen.  Sie erzählen uns, dass man nur in den Wintermonaten auf angenehme Weise draussen sein kann. Von April bis Oktober ist es dermassen heiss, dass vor allem  in klimatisierten Gebäuden oder Autos gelebt wird.

Die Kinder sind begeistert von Juvi und dem Hund von Mirko und Yvonne, die neben uns campieren.

Wir gehen gross einkaufen in einem Carrefour. Nach dem eher geringen Angebot im Iran kommt es uns vor wie im Schlaraffenland. Hier bekommt man alles was das Herz begehrt. Natürlich viel Importware aus dem Ausland. Auch müssen wir eine Auto Haftpflichtversicherung abschliessen. Auf der Fahrt durch Sharja staunen wir über die schönen Grünanlagen und die prunkvollen Bauten. Wir besichtigen die neu restaurierte Altstadt in der verschiedene Museen untergebracht sind und Essen anschliessend in einem gemütlichen Omanischen Restaurant.

Dubai wollen wir natürlich auch besichtigen und verlegen unseren Standort auf ein riesiges Strandgelände im südlichen Stadtteil. Die Szene erinnert uns stark an die USA, da viele Emiratis bereits mit ihren amerikanischen Wohnmobilen auf dem Platz stehen. Das Neujahrs Feuerwerk in Dubai muss offenbar eine grosse Attraktion sein.

Auch einige Europäische Reisende treffen wir hier, Yvonne und David aus der Schweiz haben sich eine ähnliche Route wie wir vorgenommen.

Der höchste Wolkenkratzer der Welt ist der Burj al Khalifa, 829 m

Wir müssen dringend Wäsche waschen und suchen uns eine Wäscherei zur Selbstbedienung. Diese liegt in einem  Hochhausviertel mit guter Infrastruktur, wie Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants mit einer Parkanlage in der Mitte, moderne Stadtplanung machts möglich.

Leckeres asiatisches Essen am Silvester mit Yvonne und Mirko aus Deutschland. Danach bewundern wir von unserem Strandplatz aus die prächtigen Feuerwerke. Bald einmal wird es ruhig, eine angenehme Begleiterscheinung des Alkoholverbots in den Islamischen Staaten.

Nach einer Woche verlassen wir die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und reisen bei Hatta über die Grenze in den Oman ein.

Kamelfarm

Oman (02.01. – 22.01.2020)

Der Grenzübertritt nach Oman ist ausser einer langen Wartezeit an einem Schalter problemlos. Für Juvi müssen wir zum ersten Mal auf dieser Reise den Heimtierpass zeigen. Anschliessend fahren wir weiter bis an die Küste bei Shinas. Im baumbestandenen Park übernachtet auch die Seabridge Gruppe die mit 18 Reisemobilen aus dem deutschsprachigen Raum unterwegs ist. Am langen dunklen Strand mit vielen Muscheln, liegen Fischerboote. Aber da der Freitag der arbeitsfreie Tag ist, gibt es leider heute keine frischen Fische.

Eindrücke aus Sohar, Stadt an der Küste

Unterwegs in den Bergen. Wir bewundern die interessanten Felsformationen und die grünen Oasen in der fast vegetationslosen Landschaft.

In einem wasserführenden Wadi (Flussbett) verbringen wir eine ruhige Nacht. Beim Morgenspaziergang mit Juvi entdecke ich die Ruine des Forts, das wie viele alte Häuser aus Adobe gebaut ist.

Wunderschöner Stellplatz im Wadi Sahtan

Unterwegs

Im Wadi Awf fahren wir das letzte Stück im Flussbett und finden einen erhöhten Platz wo wir zwei Tage bleiben. Es ist wunderschön hier, die Fels- und Wasserlandschaft ist beeindruckend.

Die Feuerwehrmänner aus Muscat machen hier ihren Betriebsausflug und laden uns herzlich zu Kaffee und Früchten ein. Danach wandern wir in den Snake Canon wo wir einen schönen, sonnigen Badeplatz finden.

Heute ist mein Geburtstag und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als hier zu sein. Wir wandern nach einem feinen Frühstück mit selbstgebackenen Brot nochmals zum Snake Canon. Dieses Mal gehen wir weiter hinein und sind gut ausgerüstet, da der schmale Canon zum Teil schwimmend erkundet werden kann. Auch Juvi ist voll Freude bei diesem Abenteuer mit dabei.

Tiere im Oman

Im Wadi Mistal übernachten wir in der grossen von hohen Bergen umgebenen Ebene und fahren dann ins Bergdorf Wakan hinauf. Bis kurz davor ist die Strasse Asphaltiert, danach weist ein Schild darauf hin Zugang nur mit 4×4. Kein Problem, das haben wir ja. Also nehmen wir die Strecke in Angriff. Sie erweist sich als sehr anforderungsreich wegen der sehr steilen und zum Teil schmalen Passagen. Aber Joe und SAM machen es sehr gut und wir erreichen das auf 1500 m liegende Bergdorf. Wir wandern auf dem schön angelegten Wanderweg durch das Dorf zu den Terrassengärten und dem Bewässerungssystem entlang. 

Der Küste entlang bis nach Muscat

Auch in Restaurants wird die Luft mit dem kostbaren Weihrauch beduftet. 

In Muscat erreicht uns die Nachricht, dass Sultan Quabus, der während fünfzig Jahren den Oman regiert hat, verstorben ist. Er wurde vom Volk sehr verehrt weil er sich stark für einen fortschrittlichen Staat zum Wohle des Volkes eingesetzt hat. So wurde das Land aus seiner Isolation geführt, sowie die Infrastruktur, das Bildungswesen und die medizinische Versorgung während seiner Regierungszeit modernisiert. Da während drei Tagen alles geschlossen bleibt, wird aus unserer Besichtigung der Hauptstadtregion vorläufig nichts.

Wir unternehmen dennoch eine schöne Wanderung von Mutrah aus über die Berge und hinunter durch ein schmales Wadi. Den sehenswerten Souk müssen wir ein anderes Mal besuchen, denn jetzt sehen wir nur das halbdunkle Gebäude. Es beginnt stark zu regnen, wir sind zum Glück noch rechtzeitig zurück bei SAM. Die Weiterfahrt an die Südküste von Muscat müssen wir wegen den Wassermassen auf den Strassen vorerst verschieben. Wir suchen uns einen grossen leeren Parkplatz mitten im Business District um erst einmal abzuwettern. Da ja nicht gearbeitet wird, verbringen wir eine ruhige Nacht. Am nächsten Tag ist das Wetter wieder schön und die Fahrt an die Küste kann losgehen.

Wir finden schöne Strände und kleine Dörfer in denen die Ziegen die häufigsten Bewohner sind.

Anlässlich einer Kaffeepause unterwegs spricht uns Ali an, ein netter Herr der absoluter Sprinter- und Camperfan ist. Wir laden ihn spontan zu einer Besichtigung ein.

Von Bimah an der Küste auf einer kurvigen Piste bis auf fast 2000m über die Berge fahren wir nach Ibra. Es ist eine abenteuerliche Fahrt mit tollen Ausblicken und praktisch ohne Verkehr.

Rechtzeitig zum wöchentlichen Frauenmarkt sind wir in Ibra. Dieser bunte Markt ist der einzige dieser Art im Oman. Von Frauen werden bunte Stoffe, gehäkelte Zierborden und bestickte Manschetten sowie viele andere Artikel die für Frauen interessant sind angeboten. Der Markt ist gleichzeitig auch Treffpunkt für die Frauen aus den abgelegenen Dörfern.

Währenddessen geniessen die Männer gebratene Spiesse mit Ziegenfleisch.

Das kleine Oasendorf Ghulaja schauen wir uns wegen dem schmalen Eingangstor aus Adobe an das in den Oasengarten führt. Die Strasse führt neben dem Tor vorbei, somit können wir die Fahrt fortsetzen. Auf der palmengesäumten Strasse wird es zwar etwas eng, aber immer schön langsam kommen wir voran. Dass die Strasse durch das Ausgangstor führt, haben wir nicht bedacht. Äusserst knapp passt SAM hindurch, als ob das Tor für unser Reisemobil gebaut worden wäre.

Noch am gleichen Tag steht uns ein weiteres Abenteuer bevor. Wir wollen in die Sandwüste Wahiba fahren. Am Anfang des Wüstentracks warnt uns ein Beduine davor alleine in die Wüste zu fahren und bietet sich als unser Guide an. Als erstes wird Luft aus den Reifen gelassen, dann fahren wir Gaber nach und flitzen über die weiche Sandpiste. Nach etwa 20 km endet die Fahrt, für uns etwas zu früh, auf einer grossen Sanddüne. Noch ein kleines Manöver, dann können wir stehenbleiben. Aber schon hat sich SAM eingegraben und lässt sich nicht mehr bewegen. Die neu gekaufte Schaufel kommt somit bereits zum Einsatz. Nach kurzer Zeit ist SAM wieder frei und wir können ihn auf einen festeren Untergrund  fahren.

Die Dünenlandschaft und die Ruhe ist phantastisch. Wir geniessen während zwei Tage die Abgeschiedenheit hier, wandern durch die orangeroten Sanddünen, fotografieren was das Zeug hält und beobachten fasziniert die vorbeiziehenden Kamele.

Mit unserem Guide Gaber, welcher ein super Fahrer ist, unternehmen wir am zweiten Tag eine spritzige Tour durch die Sanddünen. Wir besuchen mit ihm auch Abdullah und seine Mutter, die wie die meisten Beduinen nur noch die Tiere in der Wüste halten und ihren Wohnsitz in einem Haus im Dorf haben.

Fast etwas wehmütig fahren wir nach den zwei Tagen wieder zurück nach Bidiyah wo zunächst die Pneus wieder vollgepumpt und Wasser getankt wird. Danach gibt es noch ein Abschiedsessen zu Hause bei Gaber.

Das Wadi Bani Khalid war lange Zeit sehr abgeschieden. Jetzt führt eine gute asphaltierte Strasse in die grüne Oase in den Bergen. Weil es das ganze Jahr Wasser und schöne Pools im Wadi hat, ist es bei omanischen und ausländischen Touristen sehr beliebt. Wir finden einen schönen ruhigen Stellplatz beim Aussichtspunkt hoch über den kleinen Dörfern.

Wehrtürme und Forts sieht man häufig im Oman. Sie dienten früher zum Schutz vor Angriffen bei Stammesfehden.

Unterwegs in den Süden

Die Quoron Beach mit den hübschen Picknick Hütten aus Bambus, ist ein beliebter Ausflugsort bei den Omanis. Wir werden von unseren Nachbarn begrüsst und mit Datteln und Früchten beschenkt, etwas das hier im Oman offenbar üblich ist. Was für ein sympathischer Brauch!

Der Papa kehrt vom Tauchen zurück, seine Kinder erwarten ihn schon freudig.

Im Süden der Wahiba Sandwüste wohnen die Beduinen noch häufig in Zeltunterkünften. Es sind aber auch neue Häuser gebaut worden.

Das Leben an der wenig besiedelten Küste ist bescheiden und vom Fischfang geprägt.

Eine sehr spannende und lohnende Offroad Tour beginnt beim Fischerdorf Al Khaluf. Wir schauen uns die Piste zunächst zu Fuss an. Die tiefsandigsten Stellen führen über den Strand, danach geht es bei Ebbe mehrere Kilometer dem Strand entlang,  dann wird nochmals über tiefsandigen Sand auf die Piste gefahren. Also, Luft raus und los geht’s, und es klappt! Wir erreichen die Sugar Dunes ohne Probleme und verbringen einen schönen Nachmittag und Abend in dieser wunderbaren Landschaft.

Es sind sehr gefüllte Tage, die wir hier im Oman erleben. Wir sind sehr glücklich, dass wir in diesem schönen Land den Winter verbringen können. Das Klima ist sehr angenehm mit Tagestemperaturen um die 25°.

Endlich, nach langem Warten und mehrmaligem Nachhaken bekommen wir heute von der Firma Offroad-Motorhomes-Services die Reisesoftware für unseren Mercedes Sprinter. Es ist eine optimierte Motorensoftware welche das Add-Blue Problem eliminiert, den Motor höhentauglich macht und den extrem schwefelhaltigen Iranischen Diesel ohne Defekt und Störfall schluckt.

Iran (28.11. – 25.12.2019)

Den Iran müssen wir ohne die optimierte Motorensoftware bereisen, da diese noch nicht verfügbar ist. Ein bisschen Bammel haben wir deswegen und hoffen fest, dass wir ohne Probleme dieses unter Sanktionen gestellte Land bereisen können.

Unser erster Übernachtungsplatz ist aber so schön und ruhig gelegen, dass wir schon einmal etwas Zutrauen in dieses neue Land fassen.

Freitag ist Feiertag und viele Iraner geniessen diesen in Gesellschaft bei einem Picknick, wie an diesem See an der Grenze zu Aserbaidschan.

Die St. Stephanos Kirche wurde als Christliches Kloster gegründet.

Unterwegs nach Täbriz sieht die Strassenszene völlig anders aus als noch in der Türkei.

Die Blaue Moschee in Täbriz stammt aus dem 15. Jahrhundert und gilt als formvollendetes Bauwerk. Sie ist nun ein Museum und trägt deutlich Spuren von überstandenen Erdbeben. Wir wollen uns in der Stadt eine SIM Karte von Irancell besorgen. Dank der kundigen Begleitung von Ali sind wir bald am richtigen Ort und nach einer angemessen Wartezeit verfügen wir mit wenig Geld über ein Datenpaket von 18GB. Das Strassenbild in den geschäftigen Strassen ist für uns noch sehr gewöhnungsbedürftig; sind doch alle Frauen in schwarze Tschadors gehüllt.

In Meshgin Shahr begehen wir die 365 Meter lange Hängebrücke welche schwankend über dem Flusstal hängt. Die Iraner lieben es Fotos mit uns und Juvi zu machen, sozusagen als Souvenir. Im Gegenzug dürfen auch wir Bilder von ihnen machen.

Schöne Abendstimmung am Fusse des 4600 m hohen Berges Sabalon.

Die Stadt Ardabil liegt nahe an der Aserbaidschanischen Grenze. Das sehr sehenswerte Mausoleum von Sheikh Safi stammt aus dem 14. Jahrhundert. In drei überkuppelten Grabtürme befinden sich die Gräber des Sheiks und seiner Familie. Die Räume im Inneren sind überaus prunkvoll dekoriert.

Diese Kopie des Ardabil Teppich wurde in 16 Jahren nach der Originalvorlage auf einem grossen Knüpfstuhl geknüpft.

Nach dem Stadtbesuch fahren wir durch die verschneite Landschaft zu den heissen Vulkanquellen von Sar-e Eyn. Nach einer kurzen Besichtigung des Bades, Frauen und Männer baden in separaten Gebäuden, geniessen wir Entspannung pur in dem angenehm warmen mineralhaltigen Wasser.

Durch das gebirgige, abwechslungsreiche Land reisen wir entspannt weiter nach Soltaniyeh, wo wir im schönsten Abendlicht den riesigen, aus der Epoche der Mongolen stammenden Dom sehen und besichtigen. Das Bauwerk ist beeindruckend und die Aussicht von der obersten Etage phantastisch.

Auf dem Rundgang durch die Höhle von Katal Khor darf uns Juvi begleiten. Unser Führer ist ganz vernarrt in Juvi und freut sich, wenn er ihn an der Leine führen darf. Wir wandern durch verschiedene Räume mit phantasievollen Tropfsteingebilden. Auch schlafende Fledermäuse können wir in Nischen entdecken. Nach der Besichtigung beschliessen wir nicht mehr weiter zu fahren und auf dem ruhigen Parkplatz am Seelein zu übernachten.  Wie alte Freunde werden wir und Juvi am nächsten Morgen von den Angestellten begrüsst und zum Chaj eingeladen.

Abgelegenes Adobe Dorf in Kurdestan

Auf dem Weg von Bijar nach Qorveh in Kurdestan geht auf einmal nichts mehr. In voller Fahrt stellt der Motor ab, die Scheibenwischer gehen an, Fenster gehen rauf und runter. Der Motor stellt sich von selbst an und ab. Einzig abschalten lässt sich das Ganze nicht mehr. Joe kann gerade noch an den Strassenrand fahren. Wir sind erstmal ratlos, Joe hängt zunächst die Autobatterie ab, damit diese nicht leerläuft. Es ist bereits Abend und zu spät um Hilfe zu organisieren. Zum Glück haben wir Netz und können verschiedene Optionen durchspielen. Mercedes Helpline bemüht sich, kann aber für den Iran nichts ausrichten. Wir übernachten deshalb am Strassenrand und beschliessen am Morgen die Iranische Notfallnummer anzurufen. Diese schicken uns einem Sprinter Ambulanzwagen, damit diese unser Fahrzeug überprüfen können. Es hebt schon ein bisschen unsere Stimmung, dass wir unterstützt werden, allerdings sehen sie bald, dass das Problem nicht so einfach lösbar ist. Deshalb werden wir per Abschleppwagen die 30 km nach Bijar zurückgebracht wo SAM von Mechanikern erneut gecheckt wird, allerdings wieder ohne Erfolg. Inzwischen hat es zu schneien begonnen und es ist eisig kalt. Wir werden von unserem Helfer und Organisator Ehsan nach Hause eingeladen und herzlich von ihm und seiner Frau Elnaz bewirtet. Unterdessen hat er für uns einen Transport nach Zanjan, die nächste grössere Stadt mit guter Mercedes Garage organisiert. Abends um sieben trifft der Lastwagen ein und SAM wird aufgeladen – aber oh Schreck – hat er denn wirklich Platz? Die Iraner machen es möglich, knapp und mehrfach festgezurrt passt SAM darauf. Die nächsten 6 Stunden werden wir ganz langsam und sorgfältig die 145 km bis vor die Garage in Zanjan transportiert. Die Männer vom Transporter haben super Arbeit geleistet und uns heil ans Ziel gebracht.

Ehsan hat die Autowerkstatt avisiert und uns angemeldet. Mit rollen und schieben wird SAM in die Garage gebracht wo er schon bald auf Herz und Nieren überprüft wird. Die Elektrik wird völlig zerlegt bis sie im Fahrerfussraum auf der linken Seite die Steuerung für sämtliche Funktionen des Fahrzeuges entdecken. Endlich kommt die Ursache für den elektrischen Kollaps zum Vorschein. Wasser war in die Steuerung eingedrungen und hat diese stark beschädigt. Es muss Kondenswasser von der Frontscheibe innen sein, das durch die grossen Temperaturunterschiede entstanden ist und langsam den Kabelbaum heruntertropfte. Eine neue elektronische Steuerung von diesem Typ ist leider im Iran nicht erhältlich. Das bringt die beiden Mechaniker mit gutem Fachwissen und grossem Improvisationstalent nicht in Verlegenheit. Sie reparieren den Schaden und bringen erst noch Verbesserungen an.

Das Stadtzentrum von Zanjan besuchen wir ab und zu per Taxi zum Essen, Einkaufen und Besichtigen des alten Bazars.

Während dreier Tage leben und übernachten wir in der Autogarage. Wir fühlten uns herzlich aufgenommen und schon fast in die Familie integriert. Überglücklich können wir, fünf Tage nach der Panne, mit einem voll funktionsfähigen SAM die Reise wieder fortsetzen.

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In der Pilgerstadt Qom liegt die heiligste Stätte der Schiiten, die Grabmoschee der Fatima. Am Eingang werden die Besucher streng überprüft. Frauen haben nur im Tschador Zutritt und Andersgläubige werden von freiwilligen Helfern begleitet. Unser Begleiter stellt sich als Wirtschaftsminister aus Teheran vor, spricht gut Englisch und leistet alle zwei Wochen Volontärdienst in Qom. Er führt uns durch die vier unglaublich schön geschmückten Höfe und erklärt uns die rituellen Waschungen die von den Pilgern an den Brunnen vorgenommen werden. Wir sind beeindruckt von der Grösse und der Harmonie der ganzen Anlage.

Übernachtungsplatz in einem kleinen Tal nördlich von Isfahan mit der Möglichkeit aus dem klaren Bächlein den Wassertank aufzufüllen.

In der schönen Stadt Isfahan finden wir einen Parkplatz bei Hostel Hatef im Zentrum und erkunden die schönen Plätze und Baudenkmäler zu Fuss. Juvi hat zum Glück volle Freiheit im Hostel und darf im Hof frei herumlaufen. Das Angebot an wunderschönen kunstvollen Handarbeiten und Teppichen ist gross und wir erstehen zum ersten Mal auf der Reise einige schöne Objekte.

Das Hotel Abbasi gilt als das schönste Hotel vom Iran

Traditionelles Esslokal

Die Palastanlage Persepolis wurde vor rund 2500 Jahren erbaut und diente wohl hauptsächlich repräsentativen Zwecken. Auf dem grossen Parkplatz begegnen wir zum ersten Mal seit über einem Monat anderen Reisenden mit ihren sehr verschiedenen Fahrzeugen. Ein ganz spezielles Gefährt haben Conny und Gerhard mit ihrem Bus und Anhänger in dem sie einen Flügel mitführen. Gerhard ist Konzertpianist und will musizierend während einem Jahr durch die Welt ziehen.

Festungsmauern in Shiraz.

Der alte Hamam in Shiraz ist jetzt ein Museum.

Farbenprächtiger Bazar im traditionellen Kuppelbau.

Frisches Naan aus der Bäckerei.

Hier wird das Wasser so richtig gefeiert.

Die fruchtbare Ebene bei der antiken Stätte Bishapur leuchtet in frischem Grün und es ist angenehm warm. Wir sind erfreut, dass Juvi uns durch die Ruinenstätte begleiten darf und geniessen die schöne Athmosphäre des Ortes.

Der Salzberg von Jashak leuchtet in vielen Farben und Formen als wir am späten Nachmittag dort ankommen. Wir stellen SAM an eine aussichtsreiche Stelle und beschliessen hier zwei Tage zu bleiben um zu wandern und etwas auszuspannen. Es gibt hier Salz in den verschiedensten Formen, ein Wasserfall mit ausgesprochen salzhaltigem Wasser.

Zeit den „iranischen“ Bart zu rasieren.

Und dann, endlich seit Griechenland, sind wir wieder am Meer diesmal am Persischen Golf. Wir übernachten zweimal an schönen abgelegenen Stränden. Nach dem Frühstück vergnügen wir uns alle zusammen im angenehm warmen Wasser. Das ist allerdings nur möglich, weil wir ganz alleine sind. Im Iran gehen die Frauen am Frauenstrand baden und die Männer manchmal weit entfernt davon am Männerstrand.

Fischerdorf am Persischen Golf.

Solche Wasserzisternen prägen die Landschaft im Süden. Wegen des kürzlichen starken Regens sind sie gut gefüllt.

Wegen überfluteten Strassen müssen wir mehrmals durchs Wasser fahren. Es mutet seltsam an in einer derart trockenen Landschaft weite überschwemmte Landstriche zu sehen. Einem Lastwagen wurde dies zum Verhängnis weil er von der überfluteten Furt gekippt ist.

In Bandar Abbas treffen wir Yvonne und Mirko, deutsche Reisende mit ihrem Rhodesian Ridgeback. Am 25. Dezember werden wir mit noch zwei weiteren deutschen Reisemobilen mit der Fähre nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emirate übersetzen.